Labrador bellt fremde Hunde und Menschen an

Allgemeines
Nadine M. schrieb am 30.12.2018
Hallo, ich habe ein wichtiges Anliegen. Ich habe nun seit 1 1/2 Wochen einen Labrador Pointed Mix Rüde ( 1,5Jahre ). Der Vorbesitzer hatte keine Zeit mehr für ihn und die Leinenführung hat der Hund leider auch nie richtig kennen gelernt. Mein Hund bellt beim Gassi gehen fremde Hunde und auch Menschen an. Hüpft dann richtig los und bellt. Da er ein ordentliches Kraft Paket ist, sind die Spaziergänge wirklich nervenaufreibend da man viel Kraft brauch. Laut Vorbesitzer will er nur spielen und fängt dann auch an zu winseln, wenn er nicht darf. Was ich anhand seiner Reaktion nicht wirklich glauben kann. Die leute haben dann natürlich erstmal angst. Zuhause ist mein Hund allerdings ziemlich ruhig une kuschelt gerne. Meinen 3 Jährigen Sohn hat er ohne Gebell direkt angenommen. Ich würde ihn auch so gerne mal mit ihn die stadt nehmen oder gar im Bus. Nur leider ist das nicht machbar solange mein Hund mit Gebell auf jeglichen Fremden reagiert :(
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 30.12.2018
Hallo Nadine,
wenn der Hund beim Vorbesitzer keine Leinenführigkeit gelernt hat, sollten Sie das nachholen. Denn ganz sicher hängt Ihr Problem mit dem Hund damit zusammen.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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