Hallo Franzi, hier Tipps, wie Ihre Hunde lernen, alleine zu bleiben. Wenn ein Hund Trennungsangst hat, kann es auf den anderen übergehen - Angst ist ansteckend. Zumal es Hunde erst lernen müssen alleine zu bleiben und hier ist Geduld gefragt. Ihr Hund macht Sachen kaputt, weil er nicht weiß, wohin mit seinem Stress, wenn er alleine ist.
In der heutigen Zeit muss ein Hund in der Regel immer wieder für einen bestimmten Zeitraum alleine bleiben können. Vielen Hunden macht dies überhaupt nichts aus, sie legen sich dann in ihr Körbchen und warten vollkommen entspannt auf die Rückkehr ihres Menschen. Das gilt jedoch nicht für alle Hunde, manche Hunde können nicht einmal wenige Minuten alleine bleiben. Sobald der Mensch das Haus verlässt, bekommen sie Panik und fangen laut an zu Jammern und zu Winseln. Sie zittern, hecheln und sind bei der Rückkehr des Menschen deutlich gestresst.
Eine häufige Ursache für dieses Verhalten ist Trennungsangst. Oftmals haben es diese Hunde im Welpenalter nicht gelernt, auch einmal alleine zu bleiben. Oder aber es gab ein für sie einschneidendes Erlebnis, wie z.B. ein Umzug, der sie so aus der Bahn geworfen hat, dass sie im neuen Zuhause nicht mehr alleine bleiben können. Diese Hunde müssen nun in ganz kleinen Schritten lernen, alleine zu bleiben. Das kann unter Umständen bis zu einem Jahr und länger dauern!
Fangen Sie damit an, Ihrem Hund einen festen Liegeplatz zuzuweisen, an dem er sich sicher fühlt. Viele Hunde mögen es, in einer Höhle zu liegen, da sie sich dort geborgen fühlen. Nutzen Sie dann eine Hundebox!
Als erstes muss Ihr Hund nun lernen, dass er Ihnen im Haus nicht mehr auf Schritt und Tritt folgen darf. Er soll alleine in einem anderen Raum bleiben, zunächst einmal nur ein paar Sekunden, später dann immer länger! ***
In einem zweiten Schritt müssen Sie dann Schlüsselreize abbauen. Hunde sind sehr genaue Beobachter, sie wissen schon, dass Sie nun wieder die Ausgehschuhe anziehen, den Schlüsselbund aufnehmen und dann wieder das gefürchtete Alleinebleiben kommt. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten, gehen Sie einfach einmal ohne Mantel hinaus. Ziehen Sie die Ausgehschuhe an, nehmen Sie den Schlüssel in die Hand und setzen Sie sich dann auf das Sofa, um einen Kaffee zu trinken. Je weniger Ihr Hund die Dinge vorhersehen kann, desto weniger fängt er vorher schon an, in Panik zu verfallen.
Im nächsten Schritt verlassen Sie nun das Haus, auch hier fangen Sie wieder erst mit wenigen Sekunden an. Gehen Sie so oft wie möglich in diesen kurzen Einheiten hinaus. Für einen besseren Überblick können Sie hierfür auch ein Trainingstagebuch einführen. Jetzt heißt es durchhalten, steigern Sie Schritt für Schritt die Zeit, die Ihr Hund alleine bleiben kann. Wenn Sie es geschafft haben und Ihr Hund 20 bis 30 Minuten alleine zu Hause schafft, können Sie die Schritte immer größer machen.
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- bis zu 3 min., wenn der Besitzer den Raum bei geöffneter Tür
- bis zu 3 min., wenn der Besitzer den Raum abwechselnd verläßt und wiederkommt und dabei
jeweils die Tür schließt;
- bis zu 5 min., bei geschlossener Tür, während der Besitzer aber in der Wohnung bleibt;
- bis zu 5 min., bei geöffneter Tür, während er Besitzer die Wohnung aber verläßt
- bis zu 10 min.,……. – bis zu 15 min. usw.
Wichtig:
Nicht Zurückkommen, wenn der Hund noch winselt oder bellt – warten bis er sich beruhigt hat,
erst dann die Wohnung/Zimmer betreten.
Draußen ist die Frage, warum er Hunde und Menschen anbellt und wie Sie darauf reagieren? Laufen beide Hunde gut an lockerer Leine? Bellt er mit und ohne Leine? Wie werden Ihre Hunde geistig und körperlich ausgelastet? Bitte geben Sie uns hier noch weitere Informationen.
Viele Grüsse aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de