Was tun, wenn der Hund beim Spaziergang alles anbellt?

Allgemeines
SarahGar92 schrieb am 19.08.2022
Hallo. Meine Hündin (Jack Russel Mix,8 Monate) bellt beim Spaziergang wirklich alles und jeden an. Zuhause ist alles super, klingeln interessiert sie nicht und wenn jemand direkt am Fenster ist (momentan wird was am Haus gemacht) reicht ein kurzes nein. Sobald wir zur Tür raus gehen, ist sie aber ein komplett anderer Hund. Dazu kommt, dass ich immer mit Baby in der Trage und Kleinkind zu Fuß mit ihr unterwegs bin. Sie fängt schon an, wenn sie etwas von weiten sieht, kommt der Jenige oä ihrer Meinung nach zu nahe an uns ran ist es komplett vorbei. Leute die sich davon nicht beeindrucken lassen und sie freundlich zu sich einladen sind dann aber OK und sie geht zum streicheln oft auch hin und freut sich. An Leinenführigkeit ist auch nicht zu denken. Der Rückruf klappt aber selbst im Wald zuverlässig (zur Sicherheit ist immer die Schleppleine dran). Ich weiß einfach nicht wie ich das aus ihr raus bekomme und Spaziergänge machen langsam keinen Spaß mehr.
1 Antwort
Guten Tag,
kann es sein, dass Ihr Hund weit vor Ihnen geht? Damit übertragen Sie ihm die Verantwortung für das "Rudel". Wen jemand kommt, versucht er den Störenfried wegzubellen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite. Kind an der Hand, Hund an die abgewandte Seite. Wenn er VOR Ihre Füße gerät haben Sie verloren. Wenn Sie aus dem Haus gehen, ist der Hund unbedingt hinter Ihnen - Sie schauen erst nach Monstern, nicht er...
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Dafür können Sie auch die Kinder begeistern.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de

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