Angst vor Menschen

Angst ❯ Vor Menschen
vonAsgard schrieb am 07.12.2014
Hallo,

wir haben seit 3 Wochen einen 1,5 Jahre alten Zwerg-Griffon Rüden. Eigentlich ein sehr liebes und sehr anhängliches Tier.

Vom ersten Tag an wurden alle Besucher massiv angebellt. Er beruhigte sich aber schnell wieder.
Wir vermuteten das liegt daran, dass für ihn alles fremd ist und wir dachten, das gibt sich wenn er erst richtig bei uns angekommen ist.

Unsere Tochter kann auch inzwischen mit unseren beiden Enkelkindern und ihrem Hund (Terriermix, 1 Jahr) zu Besuch kommen ohne dass
gebellt wird. Sie dürfen ihn inzwischen auch anfassen.

Er ist aber Menschen gegenüber immer noch sehr skeptisch, sie werden zwar neugierig beschnüffelt, er nimmt auch Leckerlie von unseren Besuchern an, lässt sich aber nicht von ihnen anfassen.

Die ersten 2 Wochen waren die Spaziergänge unproblemmatisch.
Er lief neben mir her, ich konnte mich mit anderen Spaziergängern unterhalten, alles war
ganz entspannt.

Seit etwa 1 Woche habe ich das Problem, dass er beim Spaziergang alle Personen und Hunde massiv anbellt und sich nicht beruhigen lässt.

Was habe ich falsch gemacht und was muss ich ändern.
1 Antwort
Hallo,
bis jetzt hat Ihr Hund viele eigene Entscheidungen treffen müssen. Wenn Sie ihm geholfen haben, wurde es besser. Beginnen Sie Ihren Hund aktiv und immer zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und bellt alles weg – das ist seine Strategie, damit er seine Ruhe hat. Er kommt allein nicht klar - dieses Verhalten gibt es auch bei Kindern.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und Ihr Körper dazwischen - eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Schauen Sie auch auf meiner Homepage www.hundimedia.de nach meinen Büchern. Hier finden Sie jede Menge geistiges Training für einen spannenden Spaziergang ohne Bellerei oder Anspringen.
Nehmen Sie, wenn Sie zu Hause Besuch bekommen, den Hund an die Leine hinter Ihre Füße: Ihre Wohnung, Ihr Besuch - Ihr Hund hat nichts zu erledigen.
Haben Sie über Kastration oder einen Chip nachgedacht, um Ihrem Hund das Leben etwas zu erleichtern?
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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