Welpe und Kleinkinder

Welpenerziehung ❯ Sonstige Erziehungstipps
Lena S. schrieb am 19.04.2018
Hallo, wir haben seit 6 Wochen einen inzwischen 14Wochen alten Labradorwelpen. Die kleine ist wirklich lieb und gelehrig. Dennoch ist der normale Alltag bei uns daheim noch nicht so richtig entspannt. Wir haben vier Kinder, darunter zwei noch sehr kleine. Unsere Hündin springt die Kinder noch schnell an und rennt sie vor Freude inzwischen um. Sie kann sich noch nicht bremsen und erschreckt die kleinen Kinder damit. Aber auch bei uns wartet sie ständig auf Beachtung. Ich saß gestern Abend auf dem Sofa, da schoss die kleine aus ihrem kennel auf mich zu, sprang hoch und hat in meine Hose geschnappt. Ich war total erschrocken, weil gerade am einschlummern und hab sie mit einem „eyyy“ weggeschubst. Sie nahm dann noch zweimal Anlauf und knurrte mich dabei auch an und zog die Lefzen hoch.
Ist das noch welpenquatsch oder schon echte Pöbelei? Wir sind seit Beginn an in der welpenschule und haben sie auf Anraten zum schlafen und zum zur Ruhe kommen in der Box. Die liebt Sie auch und entspannt dort schnell. Aber sobald wir sie offen lassen und ihr die „Wahl“ lassen, bekommt sie sich nicht gebremst. Aber eine geschlossene Box und immer Zwangspause ist doch kein Dauerzustand, sondern sollte eine Hilfe sein. Aber lernt sie so den ruhigen Umgang im Haus oder mit unseren Kindern und und? Ich bin am grübeln, wie wir die Situation für uns und auch den Hund entspannen können. Eine Hausleine ging schief. Die knüllt sie zusammen und trägt sie durchs Haus oder spielt wild damit. Über Anregungen wäre ich wirklich dankbar... ;-)
4 Antworten
Guten Abend,
wenn ich das lese, kommt mir der kleine Hund vor, als sei er völlig überfordert. Welpenschule, 4 Kinder und von Ihnen kommt kein Schutz. Sie springt die Kinder an und schnappt nach Ihnen, Was soll sie noch machen, um Ihnen zu zeigen, dass sie 20 Stunden Schlaf und Ruhe braucht und dass Sie das auch unbedingt durchsetzen müssen. Wenn Ihre Kinder kommen, ist Sie an Ihrer Seite und an der Leine. Wenn Ihre Kinder andere Kinder belästigen würden, nähmen Sie sie auch an die Hand.
Im Grunde ist der Hund etwas früh gekommen, weil Kleinkinder und junge Hunde nicht so unbedingt zusammen passen. Haben Ihre Kinder die "Wahl" zu schlafen, zu hören usw? Nein, eher nicht. Damit können auch Hunde nicht umgehen. Sie brauchen klare Regeln und Rituale, ganz besonders unseren Schutz (vor sich selbst, vor anderen und andere vor ihm). Das sollten Sie leisten, sonst muss Ihr Hund ein immer krasseres Verhalten zeigen, bis Sie ihn verstehen. Er bleibt in der Box - kein Kind hat sich der Box zu nähern, wenn sie zu ist. Sie sorgen für gegenseitigen Respekt und klare Regeln! Die Hausleine ist eine sehr gute Sache, aber die sollten Sie auch in der Hand behalten und Ihr nicht überlassen. Sie machen wenig falsch, wenn Sie den Hund wie Ihre Kinder erziehen. Regeln, Rituale und Grenzen, das lieben Hunde und Kinder.
Schauen Sie sich auf meiner Seite www.hundimedia.de um, da gibt es viele Artikel, die Ihnen helfen können.
Bald gibt es dort auch meine Artikel, die ich für die Hundewelt schreibe, da ist jede Menge dabei, was Sie brauchen können,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Lena S. | Fragesteller/in
schrieb am 30.04.2018
Vielen Dank für Ihre Mühe mir zu antworten. Im Grunde bestätigt mir das nur, dass unser handeln nicht falsch war. Der Kennel war der heilige Rückzugsort und ist es bis heute. Ich war unsicher, ob ich das als „hundegerecht“ empfinden konnte, da meine Vorstellung immer eine ganz andere war. Aber der Kennel ist keine Dauerlösung, sondern für uns nur ein Hilfsmittel auf Zeit. Das Problem ist aber nie gewesen, dass die Kinder den Hund belästigen. Darauf haben wir immer strikt geachtet und tun es nach wie vor. Der Hund überdrehte sobald er die Kinder nur sah und geriet in einen Spielrausch. Den Kindern war es zu viel. Und dann abends pöbelte die kleine auch uns gegenüber. Das Problem hat sich sehr spontan quasi von allein gelöst. Die kleine Maus schafft es nach und nach immer besser auch im Alltag mal allein Ruhe zu finden. Noch nicht gemeinsam mit den Kindern, da verordnen wir die Ruhe in der Box, aber z.b abends wenn wir großen einen Film schauen. Sie liegt auch mal vor dem Sofa und schläft und wir entspannen auch. Ich denke es war auch eine Grenze, die sie austesten musste und ein Stück Reife nötig. Ihre Ruhe am Tag bekommt sie. 3mal 20minuten Auslastung (Spaziergang, ein paar kurze Nasen und Kopfübungen und sonst nur mal fix vor die Tür, dazwischen ist sie einfach nur da und darf jederzeit umfallen, bekommt es aber auch noch angesagt, wenn sie zu unruhig wird und nicht allein Ruhe findet). Wir fahren damit alle gut und es bessert sich täglich. wenn sie nun in Gegenwart der Kinder noch die Füße auf dem Boden behält, dann wäre es ein Traum. Aber auch da arbeiten wir uns gemeinsam ran. Ich bin optimistisch und lerne auch jeden Tag dazu. ?
Das Kleinkind ist übrigens nicht das Problem, das liebt den Hund abgöttisch und akzeptiert mit Ruhe und Gelassenheit auch mal Sabber im Gesicht. Das größere Kind erschrickt sich vor dem vor Freude überdrehten Hund und es ist ihm zu viel. Aber auch das wird täglich besser. Wir bahnen liebevoll und sanft an und am Wochenende sollte der Hund ruhig noch etwas länger neben dem Sohn liegen, weil es doch so schön ist mit einem Hund. Ich würde da nie pauschalisieren. Kleinkind und Hund kann super passen. So eine bedingungslose Akzeptanz und Offenheit hat man in kaum einem Alter wieder. Aber es ist wie die Erziehung von Zwillingen: ein paar Hände und Augen mehr wären super ;-)
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Guten Tag,
na, das klingt doch hoffnungsvoll und viel viel besser.
Das Anspringen bekommt man so in den Griff:
Der Hund kommt an und Kind geht einen deutlichen Schritt auf den Hund zu.
Er macht einen sogenannten "Chefsprung" zur Seite und wird gelobt. Wegdrehen und ähnliches klappt nicht. Schauen Sie auf meiner Homepage www.hundimedia.de und Youtube, da zeige ich es im Film -
viel ERfolg und ein schönes Hunde-Leben
Inge Büttner-Vogt
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Lena S. | Fragesteller/in
schrieb am 01.05.2018
Spitze, vielen Dank! Das ist mal eine neue und hilfreiche Handlungsanweisung für die Kinder. Da weiß der mittlere was er im Fall der Fälle tun kann.
Wir hatten heute die Hundertrainerin für eine Stunde mal ins Haus geholt. Sie hat noch eine Hausleine verordnet, die nun endlich angenommen ist und siehe da... der Hund lässt die Kinder in Ruhe. Eine halbe Stunde hat sie noch versucht hinterher zu toben, aber wurde kommentarlos abgehalten. Seitdem ist Ruhe und die Hündin hat sich hingelegt und schläft auch neben den spielenden Kindern (die natürlich auch nicht wild neben dem Hund spielen- Rücksicht muss sein) auf dem Fußboden und das heute auch 3 mal 2stunden am Stück. Diese Impulse von außen sind Gold wert. Vielen Dank nochmal. Auf die Videos bin ich gespannt und hab mich schon mal durch ihre Seite geklickt.
Einen schönen Abend :-)
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