Hallo, Rüden untereinander und dann noch unkastriert können oftmals Stress erzeugen. Das Verhalten kann mal stärker, mal schwächer sein, je nachdem ob läufige Hündinnen in der Nachbarschaft sind. Das Verhalten kann aber auch durch das Verhalten des Hundehalters verstärkt werden, z.B. Leineziehen, schimpfen etc. Wichtig ist, daß Ihr Hund gut an der Leine geht und Sie ihn halten können, evtl. kann hier ein Halti helfen, mit dem ist der Hund an der Leine unter richtigem Einsatz des Haltis besser zu führen. Ich weiß, daß die Spaziergänge mit so einem Hund unangenehm sind aber mit Training kann das Spazierengehen wieder besser und schöner werden. Zunächst sollte er nicht mehr die Gelegenheit bekommen, sein Verhalten immer weiter zu üben. Vielleicht ist es möglich, die Spaziergehzeiten so zu verändern, daß er nicht auf alle üblichen Feindbilder trifft oder Orte zu wählen, wo nichts oder wenig los ist, um erst einmal mit ihm die Leinenführigkeit zu üben. Desweiteren sollten Sie Ihren Stand als Chef festigen so nach dem Motto "nichts im Leben ist umsonst" Sie verwalten die Ressourcen und sagen wo es lang geht. Desweiteren sollten Sie Aufmerksamkeit mit Ihrem Hund trainieren, z.B. ein Schau einführen und jeden Blickkontakt von ihm loben. Wenn es mit der Leinenführigkeit gut klappt und die Aufmerksamkeitsübungen in vielen Situationen und an verschiedenen Orten unter Ablenkung geklappt haben, können Sie sich Schritt für Schritt an die Rüden heranwagen. Schön wäre natürlich, wenn Sie Freunde oder andere Hundehalter als Trainingsobjekte gewinnen können. Sobald Ihr Hund einen anderen Hund wahrnimmt sollten Sie das Aufmerksamsignal von ihm abrufen und im großen Bogen an dem anderen Hund vorbeigehen. Wenn es sein muss füttern sie ihn die ganze Zeit durch. Ist er wiederholt ruhig und auf Sie konzentriert können Sie es wagen Schritt für Schritt an die Gefahr heranzugehen und achten Sie darauf, bis zu welcher Entfernung Ihr Hund den anderen Hund aushalten kann. Wichtig ist hierbei, daß Ihr Hund neben oder hinter Ihnen läuft und Sie als Schutzschild zwischen Ihrem Hund sind und ihn, wenn es sein muss auch körpersprachlich abdrängen, wenn er vor gehen will. Bei allem was Sie machen, sollten Sie ruhig und sicher sein, damit sich das auch auf Ihren Hund überträgt. Sollten Sie Schwierigkeiten bei der Umsetzung haben, wenden Sie sich an eine Fachfrau/-mann in Ihrer Nähe, der Ihnen vor Ort genaue Anleitung gibt.
Viele Grüsse aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de