Beschützerinstinkt

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
O_schaetzchen_o schrieb am 12.11.2015
Vor zwei Jahren haben wir uns einen Boxer staff mix aus dem th geholt und letztes Jahr einen Welpen! Soweit alles gut... Die kleine (Boxer pinscher) ist ein ziemlicher schisser und bellt andere Hunde aus Angst an, was die große als Aufforderung sieht die kleine zu beschützen und den anderen Hund als Bedrohung zu sehen und ohne Vorwarnung auf ihn rauf geht (es ist noch nie was passiert)... Die große hat generell kein großes Interesse an anderen Hunden (was andere Hunde /Halter nicht verstehen) und sie dann schon mal einen anderen Hund wegschnappt (was wir auch ok finden, wenn die anderen Hunde knurren nicht verstehen)....
Soo Meine Frage... Wie schaffen wir es das die große andere Hunde ignoriert sowie das Gebell der kleinen als Aufforderung sieht? Ich traue mich leider gar nicht mehr die große laufen zu lassen aus Angst das ein anderer Hund kommt und sie wieder zickig wird
1 Antwort
Hallo, Sozialpartner für ihre Hunde sind SIE!
Agieren sie mehr und übernehmen sie die Führung.
SIE bestimmen, was passiert, wenn ein anderer Hund kommt. Andere Hunde können sein, müssen aber nicht. Wenn sie wissen, dass sie so reagiert, lassen sie sie nicht zu anderen Hunden hin. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auf ein Gegenüber trifft, welcher ihr ernsthaften Schaden zufügt, da dieser sich das Benehmen ihres Hundes nicht bieten läßt.
Vermeiden sie deshalb unnötige Hundekontakte. Für ihren Hund sind Hundebegegnungen mittlerweile richtiger Stress. Dies kann sich auch zu einer gepflegten Leinenaggression entwickeln.
Versuchen sie beide Hunde bei Hundebegegnungen abzulenken und auf sich zu konzentrieren. Wenn es nicht klappt wäre es gut, wenn sie die Distanz erhöhen, damit sie sich besser auf sie konzentrieren können. Nehmen sie ein besonderes Spielzeug/ Leckerli mit, welches für sie sehr interessant ist. Es soll für beide ein Ritual werden: ein Hund kommt - ich wende mich zu Frauchen um und bekomme dafür etwas tolles. Ich kann sie ignorieren, dies lohnt sich mehr für mich als sie anzubellen.
Übernehmen sie unbedingt die Führung draussen und bestimmen, was, wann, wo und wie geschieht. Fordern sie beide und vielleicht finden sie eine Beschäftigung, die sie alle drei zusammen machen können ( Mobility o.ä.) Dies fördert die Bindung, fördert ihr Selbstvertrauen und stärkt ihre Position.
Ich würde ihnen weiterhin empfehlen sich an eine Hundeschule zu wenden, wo ihre Hunde wieder lernen, dass andere Hunde keine Bedrohung für sie sind.
Anfangs werden sie mit ihnen kein großartiges Training machen können, sie sollen nur lernen, dass auf eine bestimmte Distanz Hunde okay sind. Diese Distanz wird nach und nach verkürzt, dann dürfen sie mit einem, zwei, drei Hunden gemeinsam trainieren. Später in einer kleinen Gruppe, irgendwann wechseln auch die Hunde.
Sie sollen und müssen nicht mit anderen Hunden spielen. Sozialpartner für ihre Hunde sind sie. Sie sollen aber lernen, dass sie ihnen vertrauen können und andere Hunde auch ihren Weg kreuzen dürfen.
Es wird ein langer Weg, der von ihnen viel Geduld erfordert und vor allem ein einfühlsames Training, welches die Hunde nicht überfordert. Aber sie können das Problem lösen.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter http://www.hundeschulen.de/

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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