Hund aggressiv gegen andere Hunde wenn angeleint

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Danny-Mo schrieb am 26.09.2014
Mein Hund ist leinen-aggressiv. Wie kann ich es schaffen,dass wir entspannt an anderen Hunden vorbei gehen können? Ich gehe schon immer aufrecht auf den anderen Hund mit Herrchen zu. Dann legt sich mein Hund hin und lauert. Ich nehme Jamie dann schon an die kurze Leine,denn sobald der andere Hund in unmittelbarer Nähe ist, springt er bellend auf und will den anderen Hund Zähne zeigend angehen. Ich packe ihn dann immer am Halsband und ziehe ihn mit den Worten "weiter" an dem anderen Hund vorbei. Aber das ist nervig und doch keine Lösung. Wenn wir z.B. am Strand sind und Jamie unangeleint, dann will er mit den anderen Hunden spielen, oder manche interessieren ihn nicht. Ich habe keine Ahnung was ich noch mit seiner Leinenaggressivität machen soll. Haben Sie einen Tipp? Würde mich sehr freuen. Eine Hundeschule gibt es nämlich nicht auf Borkum. Vielen Dank im voraus für Ihre Hilfe. Liebe Grüße, Danny Graumann
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.10.2014
Hallo Danny,
achten Sie einmal auf Ihr Verhalten, wenn ein Hund entgegenkommt. Nehmen Sie sofort die Leine kurz, fangen an, Jamie zu beruhigen, schimpfen evtl. oder sagen "aus" "nein" oder ähnliches, versuchen den Hund abzulenken? Die Liste könnte ich noch weiterführen. Aber egal, was man tut, man reagiert auf das Verhalten des Hundes. Bei manchen Hunden hilft manchmal ablenken, aber wirklich nur bei manchen. Es gibt mehrere Gründe, warum Hunde leinenaggressiv sind. Zum ersten ist es die stramme Leine.Die Spannung auf der Leine überträgt sich auf den Hund. Außerdem ist es oft für den Hund ein Zeichen: AUFREGEN.
Sie schreiben ja selbst, dass Sie die Leine kurz nehmen oder Jamie sogar am Halsband halten und weiterziehen. Dadurch steigert sich der frust natürlich noch mehr.
Deshalb ist die richtige Leineführung sehr wichtig. Das heißt, der Hund geht an lockerer Leine neben oder hinter dem Menschen. Dadurch führt der Mensch und der Hund muss nicht regeln.
Am besten ist es, wenn man ruhig, ohne den Hund weiter zu beachten, an dem anderen Hund vorbeigeht und darauf achtet, dass die Leine locker ist. Aufrecht gehen bringt nur etwas, wenn man dabei auch entspannt ist.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
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Danny-Mo | Fragesteller/in
schrieb am 05.10.2014
Hallo Ellen, ich bin mittlerweile ziemlich entspannt. Allerhöchstens angenervt, weil es immer wieder passiert. Das mit dem am Halsband am anderen Hund vorbeiziehen habe ich übrigens von einem anderen Bundestrainer. :-/ Das habe ich mir nicht selber ausgedacht.
Die Leine zwischen mir und Hund ist eigentlich zu 70% des Spaziergangs gespannt. Auch etwas was ich noch nie wirklich wegbekommen habe. Es war schon mal schlimmer, aber wie gesagt ist die Leine gestrafft. Hier gibt es leider keine Hundeschule. :-( Ich mache wohl viel zu viel falsch. :-(
Mein Hund regt sich immer selber auf. Ruhe kennt er nur beim schlafen. Er ist so quirlig. Immer in action. Wenn er draußen ist, hat er seine Nase so gut wie immer am Boden um zu schnüffeln.Und wenn er etwas in der Nase hat, fängt er an zu ziehen. Wenn ich seinen Ball hinter mich halte,dann geht er kurz hinter mir. Aber wenn er merkt, dass er den Ball nicht bekommt, ist ihm das zu doof und er geht wieder vor mir. Es ist echt zum verrückt werden....

Danke für deine Antwort
Danny
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 06.10.2014
Hallo Danny, dann haben wir ja schonmal mindestens zwei Probleme: das Leinenziehen und die fehlende Aufmerksamkeit. Es ist natürlich jetzt schwer bis unmöglich, aus der Entfernung ein Hundetraining zu machen, was oft schon schwer ist, wenn man bei dem Hund ist und mit ihm üben kann ;-) . Auf jeden Fall brauchen Sie jetzt sehr viel Geduld. Üben Sie zuerst die Leinenführigkeit indem Sie jedesmal, wenn Ihr Hund Sie versucht zu überholen die Richtung wechseln. Das kann man am besten auf einem großen Platz oder einer Wiese üben. Schauen Sie dabei den Hund nicht an und reden auch nicht mit ihm, so, als hätten Sie keinen Hund dabei. Dadurch lernt er erstens, es geht nie dorthin, wo er hin will und zweitens, er lernt, auf Sie zu achten. Das können Sie auch mit einer Schleppleine machen, dann hat er mehr Spielraum.
Er scheint ja Ballspielen zu mögen. Das können Sie aufbauen, indem Sie aufhören, wenn es für den Hund am schönsten ist. Aber aufpassen, man hat dann schnell einen Balljunkie. Gewöhnen Sie sich einen bestimmten Pfiff an, es kann auch ein Wort sein oder noch besser eine Pfeife. Jedesmal, wenn Sie pfeifen, fliegt der Ball. Dadurch werden Sie für den Hund interessant.
Dass der Hund so quirlig ist, verstärkt das Problem natürlich auch. Versuchen Sie mal, gar nichts zu tun, wenn er sich aufregt. Keine Leine anziehen, keine Haustür öffnen, nicht weitergehen u.s.w. . Das ist natürlich auch ein Geduldspiel, ich kenne das, ich habe einen Malinois-Jagdterrier-MIschling. Aber es hilft, wenn man es wirklich durchzieht.
Sie können das mal versuchen, besser wäre allerdings ein Hundetrainer vor Ort.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
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