Hallo, so wie sie schildern ist ihr Hund sonst eher unsicher. Deshalb wäre es jetzt sehr wichtig, wenn Sie in Zukunft die Führung in Begegnungssituationen übernehmen und ihren Hund damit entlasten.
Beginnen Sie ein Ritual ( Alternativverhalten) für solche Situationen aufzutrainieren. Genügend Distanz zum Auslöser am Anfang ist sehr wichtig. Auch wäre es sinnvoll die ersten Schritte nur mit dem großen Hund alleine zu trainieren und die beiden Kleinen erst einmal außen vor zu lassen, damit sie sich besser konzentrieren können.
Sie müssen jetzt versuchen ein neues Verhalten für Begegnungssituationen aufzutrainieren. Ein Alternativverhalten welches sie dann beim Hund abrufen können.
Ihr Hund soll lernen sich an ihnen zu orientieren. Er soll lernen, das eine Person/Hund die Ankündigung für ein bestimmtes Verhalten ist.. Z.B. du siehst einen Menschen/Hund, drehe dich zu mir um und du wirst dafür belohnt. Womit der Hund belohnt wird, ist egal. Das kann ein tolles Leckerchen sein, eine Streicheleinheit oder ein kleines Spiel. Es muß dem Hund nur suuuuuper gut gefallen, so daß er sich ihnen zuwendet. Und dieses Verhalten müssen sie jedes mal einfordern. Sprechen sie ihn an, belohnen sie ihn und wählen sie anfangs die Distanzen so groß, daß er sich ihnen auch zuwenden kann.
Wenn der Hund dann von sich aus zu ihnen Kontakt aufnimmt, können sie schrittweise die Distanz zum anderen Menschen/Hund verringern.
Er soll lernen andere Menschen/Hunde sind egal, denn Sie haben alles in Griff, er kann sich auf sie verlassen und bekommt noch etwas tolles.
Irgendwann kommen sie auch ohne den ganzen "Aufwand" an anderen Personen/Hunden vorbei und ein "Fein/super" genügt als Belohnung. Das ist dann der Zeitpunkt, wo sie die beiden Kleinen mit dazu nehmen können.
Anfangs wird der Hund auf geringe Distanz nur sehr schwer oder gar nicht, das gewünschte Alternativverhalten zeigen können. Dies ändert sich mit stetigem Training.
Falls sie Hilfe benötigen für ihr Training, finden sie nützliche Tipps z.B. in diesem Buch : Hund trifft Hund: Entspannte Hundebegegnungen an der Leine von Katrien Lismont Diese Tipps kann man ebenfalls sehr gut für Probleme bei Begegnungen mit Personen anwenden.
Begegnungstraining kann man anfangs auch sehr gut auf einem Hundeplatz unter Anleitung trainieren. Dort können alle Situationen gestellt werden und sie können die ersten Schritte unter Anleitung trainieren, damit sie dann im Alltag sicher sind.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter https://www.hundeschulen.de/
Viel Erfolg beim Training.
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV