Mein Hund greift andere Hunde an, was soll ich tun?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Auras J. schrieb am 16.04.2012
Ich habe einen mittelgroßen Deutschen Schäferhund Französiche Bulldogge Mischling (kastriert, 6 Jahre). Er hat Probleme mit Leinenagression. An der Leinenagression arbeiten wir im Moment verstärkt und es ist deutlich besser geworden. Nun hat sich aber ein neues Problem entwickelt. Als es mit der Leinenagression noch schlimmer war war er im Freilauf total unkompliziert (abrufbar und friedlich), seitdem wir aber mit der Leinenagression vorran kommen kann ich Ihn kaum noch frei laufen lassen da er oft mit anderen Hunden rauft, was aber noch schlimmer ist ist das er jetzt immer gleich an die Kehle der anderen Hunde geht. In letzter Zeit war es so schlimm das er sich zweimal in den Hals eines anderen Hundes festgebissen hat und ich Ihn kaum losgekriegt habe (das erste mal angeleint im Park von hinten von einem anderen Hund angegriffen worden, beim 2. mal im Freilauf ohne vorherige Anzeichen von Agreesion oder Unruhe). Wie durch ein Wunder ist bis jetzt noch nichts ernsthaftes passiert. Er geht jetzt nur noch mit Maulkorb. Ich frage mich aber warum das eine Problem besser wird und das andere sich dafür so Massiv  verschlechtert. Zuhause können uns andere Hunde problemlos besuchen. Brauche Dringend Hilfe.
5 Antworten
Gabi Z.
schrieb am 16.04.2012
Hallo Johanna,

was haben sie bis jetzt gegen die Leinenaggression unternommen- was hat geholfen, oder zu einer Besserung dieder geführt?

Was hat er vorher getan das sie von Leinenaggression sprechen (besonders wie haben sie reagiert) und was tut er jetzt wo es besser ist?

Mit wuffigen Grüßen Gabi
War diese Antwort hilfreich?
Auras J. | Fragesteller/in
schrieb am 17.04.2012
Hallo

er hat das Problem schon seit er klein ist. In der Zeit hatten wir verschiedene Hundetrainer hier und haben es mit zwei Hundeschulen probiert. Die Hundetrainer hatten verschiedene Methoden auf Lager, Klickertraining, nur über Leckerlies loben und sonst Ignorieren, Würgehalsbänder, einer meinte manche Hunde sind halt so da kann man nix dran machen und einer gab mir die Empfehlung einfach zu versuchen keine anderen Hunde zu treffen dann würde er sein Verhalten vergessen.

Wirklich gebracht hat nichts. Sein allgemeines Verhalten wie Leinenführigkeit, bei Fuß und solche Grundsachen haben sich zwar deutlich gebessert aber die Leinenagression war genauso schlimm wie vorher.

 

Wenn wir einen anderen Hund treffen ist es immer so gewesen das er sobald der Hund schon von weitem zu sehen war stieg die Aufregung, er fing an hin und her zu laufen, dies steigert sich dann zu einem knurren bis er dann am Ende in der Leine oder Geschirr hängt und Wild knurrt und bellt. Das beste Beispiel dafür das er ohne Leine kein Problem hatte ist das mir bei so etwas mal die Leine gerissen ist, er ist dann auf den anderen Hund zugerannt und hatte sich dann sofort beruhigt und geschnuppert.

 

Nun habe ich nach den vielen Misserfolgen versucht einen eigenen Mittelweg zu finden. Beim Spaziergang habe ich jetzt immer aus einer Mischung aus Leinenruck mit Kommando, Leckerlies und Spielzeug gearbeitet. Sobald er auf mich geachtet hat und dabei nicht aufgeregt war wurde er mit Leckerlie oder Spielzeug belohnt. Den Leinenruck habe ich genutzt um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Ich habe am Anfang noch einen relatiev großen Bogen um die anderen Hunde gemacht damit er nicht so weit abrutscht das er nicht mehr ansprechbar ist. Diesen Abstand konnten wir jetzt Stück für Stück reduzieren und ich hatte ihn so weit das er schon auf das Kommando hin zu mir schaute. Falls wir mal einem Hund nicht genug ausweichen konnten habe ich ihne sitzen oder liegen lassen. Am Ende waren wir jetzt so weit das es immer ohne gebell und meist ohne geknurre ging, er aber oft noch eine gewisse Aufrgegung zeigte, aber halt leicht ablenkbar war.

 

Und nun kam aber das schon beschriebene Problem neu hinzu.
War diese Antwort hilfreich?
Gabi Z.
schrieb am 17.04.2012
Hallo Johanna,

es hört sich so an, als wenn ihr Hund eine Fehlverknüpfung abgespeichert hat. Durch den Leinendruck, wenn ein anderer Hund in Sicht kommt, hat er das unangenehme Gefühl, welches dabei im Hund entsteht, jetzt auf jede Hundebegegnung übertragen, egal ob mit oder ohne Leine.

Sie haben schon sehr, sehr viel erreicht. Versuchen sie den Leinendruck ab zu bauen- der Karabiner sollte immer runter hängen. Schnalzen sie mit der Zunge oder schnipsen mit den Fingern um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, und ganz wichtig:

Tun sie diese Übungen der Aufmerksamkeit auch, wenn KEIN Hund in der Nähe ist.

Loben sie ihren Hund für jeden Blickkontakt den ER zu ihnen aufnimmt, egal ob im Haus, Garten oder beim Spaziergang.

Loben sie ihn viel mit der Stimme, wenn er das Verhalten zeigt was sie möchten- tut er das falsche gibt es ein kurzes und deutliches "nein", aber auch sofort ein Signal, wie er es besser machen kann. Ob sie ihn ins "Sitz" schicken, einen Blickkontakt einfordern  oder etwas anderes- es ist egal- hauptsache der Hund bekommt die Möglichkeit in ihrem Sinne zu reagieren....und dann muss er natürlich dafür belohnt werden. Auch hier ist es ihnen überlassen, ob sie ein Leckerli geben, das Spielzeug oder ihre Stimme einsetzen.

Sie sollten dies Training für mind. 4 Wochen absolvieren, bevor sie sich auf eine erneute Begegnung mit einem anderen Hund - ohne Maulkorb- einlassen.

Mit wuffigen Grüßen Gabi

 

 
War diese Antwort hilfreich?
Auras J. | Fragesteller/in
schrieb am 18.04.2012
Danke für Ihre Antwort. Das werde ich jetzt erst einmal umsetzen. Da ich ja bis jetzt eher schlechte Erfahrungen mit Hundetrainern gemacht habe scheue ich ein wenig davor zurück mir auf eigene Faust nochmals einen neuen Trainer zu suchen. Ich würde mir aber gerne nochmal eine professionelle Hilfe hier vor Ort suchen. Können Sie mir eine Empfehlung für einen guten Hundetrainer in Berlin geben?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Johanna
War diese Antwort hilfreich?
Gabi Z.
schrieb am 19.04.2012
Hallo Johanna,

leider kenne ich niemanden in Berlin, posten sie es einfach noch mal als neue Anfrage, damit meine anderen Kollegen ihnen vielleicht helfen können.

Mit wuffigen Grüßen Gabi

 
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen