Hund aggressiv

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Sina23011990 schrieb am 08.09.2015
Hallo,

Mein langhaar Chihuahua männlich fast 3 - ist im Freien total ängstlich und eher zurück halten und hört aufs Wort.
Aber sobald er in die Wohnung kommt und mich irgendeine männliche person, sei es bekannte oder Familienangehörige besuchen kommen bellt er ununterbrochen und hört nicht mehr auf mein Pfui oder aus Kommando und versucht andauernd in die Füße zu beißen von dem Besuch. Es würde nicht weh tuen wenn er jemanden beißen würde aber die Leute erschrecken sich und tretten vielleicht ausversehen. Ich muss dazu Sagen dass mir als mein Hund 2 Monate alt war ein Mann in die Wohnung eingebrochen ist und mein Hund war alleine Zuhause in dieser Stunde direkt danach verkroch er sich immer unterm Sofa wenn er in der Wohnung eine männliche Stimme hörte aber als er ca 6 Monate alt war fing das an dass er männern gegenüber aggressiv wurde, auch männlichen Hunden und großen Hunden ob weiblich oder männlich.
1 Antwort
Hallo, wenn ihr Hund so unsicher ist, wie sie es beschreiben, wäre es für ihn gut, wenn sie klare Regeln aufstellen und Rituale einführen.An diesen kann er sich dann orientieren und bekommt Sicherheit. Übernehmen sie bitte auch mehr die Führung. Drinnen wie draussen. Agieren sie, bevor ihr Hund es tut. Er denkt sonst: Oh Frauchen ist sich unsicher, dann muß ich tätig werden. Damit ist er hoffnungslos überfordert, wie sie an seinen Reaktionen merken.
In der Wohnung weisen sie ihm bitte einen festen Warteplatz zu. Kommt Besuch bringen sie den Hund bitte zuerst dorthin, bevor sie die Tür öffnen. Er bleibt solange auf seinem Platz, bis er leise ist. Hat der Besuch Platz genommen und der Hund ist leise, bekommt er eine Belohnung. Bleibt er nicht auf seinem Platz, verhindern sie das Weglaufen des Hundes einfach mit einer Leine, welche sie dort anbringen.
Generell ist für diese Übungen eine Hausleine, welche an einem Geschirr befestigt wird, ideal. So können sie auch auf die Distanz auf den Hund einwirken, ohne dass sie sich jedesmal zu ihm hinunterbücken müssen und er dann eventuell ein Meideverhalten ihnen gegenüber entwickelt.
Wenn er leise ist, lösen sie irgendwann die Hausleine und er darf sich frei bewegen (aber Leine dranlasssen). Beginnt er den Besuch anzubellen, geht es wieder zurück auf seinen Platz. Bitte beachten. Die Person nimmt keinen Kontakt zum Hund auf. Er wird rasch lernen, dass die Person ihm nichts tut und es sich für ihn nicht lohnt zu bellen/beißen, da er dann ausgegernzt wird.
Klappt das, versuchen sie als nächsten Trainingsschritt bitte folgendes. Sie stehen mit dem angeleinten Hund da und eine männliche Person nährt sich ihnen. Geben sie dem Hund ein "Sitz/Platz" Kommando. Belohnen sie ihn, wenn er sitzen bleibt. Nun darf die Person langsam weiter näher kommen. Sie belohnen den Hund immer dann, wenn er ruhig neben ihnen ist.
Beginnt er an der Leine zu ziehen/zu bellen und auf die Person zuzulaufen, bekommt er ein "Nein", die Person entfernt sich wieder und der Hund bekommt wieder sein "Sitz/Platz".
Dies üben sie so oft, bis die Person ihnen die Hand geben kann. Bitte beachten. Die Person nimmt wieder keinen Kontakt zum Hund auf und er nimmt auch keinen Kontakt zu ihr auf. Er soll seine Aufmerksamkeit ungeteilt auf sie richten. Wenn dies klappt, üben sie mit unterschiedlichen Personen. Bis es richtig sitzt, werden sie viel, viel Geduld brauchen.
Günstig wäre es, wenn sie dies auch draussen bei Begegnungen mit anderen Hunden/Personen üben.
Ihr Hund wird seine Ängste, die er durch den Einbrecher erlebt hat eventuell nie ganz ablegen können. Aber er soll lernen, dass SIE jetzt da sind und sich um alles kümmern, es feste Verhaltensregeln für solche Begegnungen gibt und er sich auf sie verlassen kann. Dann wird er entspannter und kann mit für ihn "bedrohlichen" Situationen besser umgehen.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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