Hund bellt jeden an

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Verena B. schrieb am 07.02.2018
Guten Abend,

ich habe eine 7 Monate alte Mini Aussie Hündin. Sie war von Beginn an sehr unsicher und ängstlich. Leide hatte sie auch in der Hundeschule mit einem anderen Welpen nicht so gute Erfahrungen gemacht. Seitdem zeigt sie bei jedem zu nahekommendes Hund die Zähne (hier bekommen wir aber langsam eine Besserung durch Wechsel der Hundeschule).

Jetzt aber zum eigentlichen Problem.
Sie zeigt sehr starkes Revierverhalten. Jeder der vorm Haus oder hinterm Haus ist wird lautstark angebellt und sie springt richtig in die Leine. Unterwegs ist das nicht der Fall. Sie läuft gewöhnlich neben oder hinter mir aber sobald sie jemanden in „ihrem“ Revier sieht (oder auch manchmal einfach so) stürmt sie an der Leine nach vorne und bellt.
Ich würde ja gerne einfach ins Auto steigen und woanders hinfahren und die Situation dadurch umgehen, nur leider macht sie nur hinter dem Haus auf der Wiese ihr Geschäft. Egal wie lange ich unterwegs bin (ich habe das Lösen auch schon so lange rausgezögert, dass ich fest davon ausging sie macht auf jedenfall unterwegs was , aber keine Chance...). Also ich bin quasi gezwungen immer diesen Weg am Ende des Spazierganges zu gehen.

Wir trainieren mit einem Markerwort. Leider weiß ich nicht wie ich es in der Situation machen soll. Sie lässt sich vom bellen nicht ablenken. In der Hundeschule bekomme ich bei dem Thema nie eine Antwort.
Ich hoffe hier können mir Tipps gegeben werden.

Vielen Dank und viele Grüße.

PS: ich wohne in RLP nur ich konnte es nicht auswählen?!
1 Antwort
Guten Abend,
holen Sie sich das Vertrauen Ihres Hundes zurück.Ich bin ein Gegener von Welpenschulen (nicht Kursen), weil man da leicht das Vertrauen seines Hundes verliert, weil er sich dort nicht beschützt fühlt, wie in Ihrem Fall.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Bauen Sie Vertrauen auf:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine an Ereignisse anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de, Button YouTube
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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