Hund schnappt unberechenbar nach Menschen

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Stefanie G. schrieb am 01.04.2020
Hallo.
Mein Schäferhundmix ist 5 Jahre alt und seit dem Welpenalter bei uns.
Mein Problem ist, dass er unberechenbar nach Menschen schnappt.
20 Menschen gehen an uns vorbei und er macht nix, beim 21.ten will er den Menschen, sobald er fast vorbei ist, hinten in den Hintern schnappen.
Er hat sich immer gut mit hunden verstanden und seit er ca. 3 Jahre alt ist, ist er von jetzt auf gleich sehr aggressiv zu Hunden....auch die, die er schon als Baby kannte.
Ich kann ihm überhaupt nicht mehr vertrauen und finde er ist unberechenbar.
Mein Mann meint ich müsste strenger mit ihm sein, er denkt er wäre Chef.
Nach einem Kind hat er schonmal ins Gesicht geschnappt, als es ihn umarmen wollte.
Was ist da los?
Liebe Grüße Steffi
1 Antwort
Guten Abend,
Ihr Mann hat recht, Sie führen nicht beschützend, der Hund muss alles selbst erledigen. Er muss sich sogar ein Kind, das ihn umarmen will, vom Hals halten. Wo waren Sie?
Der Hund ist Ihnen leider aus der Hand geraten, weil Sie ihm nicht sagen, was er tun soll. Deshalb zeigt er durch auffälliges Verhalten, was ihm fehlt: Liebende Konsequenz - ohne Ausnahme, freundlich aber bestimmt.
Gehen Sie bitte auf meine Seite und schauen Sie sich meine Filme an, was es heißt, beschützend zu führen, lesen Sie die Ratgeber und beginnen Sie, Ihren Hund zu führen. Draußen:
Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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