Was tun, wenn der Hund hysterisch vor Fremden wird?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
mneusi schrieb am 09.12.2022
Hallo, wir haben einen zwei Jahre alten Malteser Terrier Mischling aufgenommen. Sie hat von Anfang an gebellt, wenn jemand an der Haustüre war und geklingelt hat. Nach der Eingewöhnung hat sich die Situation negativ verändert. Bei Familie ist es so geblieben, kurz anschlagen, dann freuen. Aber bei Fremden oder weniger bekannten Personen ist das Tier wie irre. Das Tier springt auf die Haustüre zu und bellt hysterisch, schnappt sofort nach den Schuhen der Menschen. Sie hat auch schon zwei Mal jemanden in den Finger geschnappt, als der Besucher versuchte dem kläffenden Hund düngend zum Schnuppern hinzuhalten. Auch beim Spaziergang reagiert das Tier so, wenn Kinder spontan und schnell vorbeilaufen. Was können wir tun? Wir sind kurz davor, den Hund ins Tierheim zu geben.
1 Antwort
Guten Abend,
nehmen Sie Ihren Hund bitte konsequent an die Leine und sorgen Sie dafür, dass er nicht VOR Ihre Füße kommt. schirmen Sie ihn ab - er hat keine eigenen Entscheidungen zu treffen. Er liegt oder ist an Ihrer abgewandten Seite, wenn Sie sich unterhalten, er liegt dicht neben Ihnen. Wenn er ruhig ist, gern ein Kauknochen oder ein Leckerchen. Dr >Besuch nimmt auf keinen Fall Kontakt mit ihm auf: Nicht anfassen, anschauen, ansprechen - Sie führen!!!
So machen Sie es bis auf Weiteres immer, wenn Besuch kommt, wenn sie ans Tor gehen, die Tür öffnen - immer. Sie beschützen den Hund, leiten ihn an, bringen ihm liebevoll bei, dass er nichts mehr zu entscheiden hat. Bauen Sie eine Beziehung auf, dass der Hund sich auf Sie verlassen kann
Draußen:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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