Territoriales Verhalten in der Wohnung

Aggressivität
SusannG schrieb am 11.01.2020
Hallo Zusammen,

Seit drei Monaten wohnt eine kleine 11 Monate alte Fellnase bei mir. Sie heißt Nina und ist ein Strassenhund aus Bulgarien. Nina wurde angeblich mit ca. 4-5 Monate mit ihrer Schwester auf der Straße gefunden. Die war kurzfristig auf einer Pflegestelle bevor sie zu mir kam. Anfänglich war sie extrem schüchtern, ängstlich und die Zivilisation überforderte sie. Mittlerweile hat sie sich eingelebt. Sie bleibt alleine, ist stubenrein und macht nichts kaputt. Jedoch entwickelt sie ein territoriales Verhalten. Alle Geräusche in der Wohnung werden mit Bellen angezeigt, Besuch wird aggressiv angebellt und sogar in die Schuhe gebissen.
Ich habe seit 2 Wochen einen Hundetrainer. Dieser empfahl mir, ein Strom/Vibrationshalsband zu kaufen und somit unerwünschtes Verhalten zu reglementieren.
Dies ist aber nicht mein Verständnis von Bindung aufbauen.

Nina hat im Wohnzimmer eine Box. Auf Kommandos geht sie da hinein. Wenn ich jedoch die Tür schließe, beginnt die zu bellen, sobald ich aus ihren Blickfeld bin.

Beste Grüße
Susann G.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 12.01.2020
Hallo Susann,
bitte nicht auf den Vorschlag des Hundetrainers eingehen und ein Vibrationshalsband benutzen! Sie bestrafen dann einen unsicheren/ängstlichen Hunde für ein Verhalten, in das er gezwungen wurde.
Gerade bei ängstlichen Hunden passiert es oft, dass man meint, ihr Verhalten ist ins Gegenteil umgeschlagen. Dem ist nicht so. Oft ist es nämlich so, dass ängstliche, mehr als alle anderen Hunde, Führung und Grenzen brauchen. Ist ein Hund von Anfang an ängstlich, wird das oft vergessen. Der Hund ist also noch genau so ängstlich, oft ängstlicher, als vorher, hat aber niemanden, der ihm sagt, was zu tun ist und muss das dann selbst übernehmen. Damit ist der Hund natürlich vollkommen überfordert und sein Verhalten wird schlimmer. Es ist also kein territoriales Verhalten sondern Nina hat die Rolle der Verteidigung Ihrer Wohnung übernommen weil sie meint, Sie sind nicht dazu in der Lage.
Allerdings kann ich, ohne solch eine Situation gesehen zu haben, nicht sagen, was Sie ändern könnten weil ich nicht weiß, ob Nina Grenzen kennt, wie Sie sie erziehen, wie Sie mit ihr umgehen.
Deshalb kann ich Ihnen nur raten, sich einen anderen Hundetrainer zu suchen, der vor Ort das Problem erkennen und Ihnen weiterhelfen kann.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen