Hallo,
vielen Dank für Ihre Nachricht und die vielen Informationen zum Problem selbst, zu den bisherigen Lösungsansätzen und zu Ihren Zielen für sich und Ihren Hund. Ich versuche, im folgenden einmal auf alle diese verschiedenen Punkte einzugehen.
Ja, grundsätzlich hört sich das Verhalten, das Sie momentan bei Ihrem Hund beobachten, zwar nach einem Problem an, das man jedoch optimieren kann, so dass Ihr Hund sich in den Situationen sicherer und wohler fühlt. Wie schnell das gehen kann und wie weit Sie mit dem Training kommen, lässt sich von hier aus - ohne Sie und Ihren Hund zu kennen - allerdings nur schwer sagen. Für eine Einschätzung wäre es hier sinnvoll, sich einmal vor Ort kennen zu lernen und dann auch über einige Trainings miteinander zu arbeiten.
Eine Veränderung von Füttern und Spielen und eventuell noch bei weiteren Beschäftigungen ist tatsächlich oftmals sehr sinnvoll und ein wichtiger Baustein im Rahmen des Trainings. Schade, dass Ihr bisheriger Trainer nicht erklärt hat, warum er diese Umstellungen empfiehlt - das hätte das ganze verständlich und besser nachvollziehbar gemacht.
Nun aber zu der Frage nach dem Vermeiden von Problemsituationen und dem eigentlichen Training. Ein möglicher Ansatz für ein Training ist, die Emotionen des Hundes in den problematischen Situationen zu ändern. Dabei bedient man sich zweier Lernvorgänge, zu denen Sie auf https://mensch-und-tier.net/handouts/canitrain/ ein kostenloses Handout mit Informationen finden. Diese Lernvorgänge kann man nun zum einen in speziell gestellten Trainingssituationen und zum anderen nach und nach auch im Alltag einsetzen, um die Erwartungshaltung des Hundes von Unsicherheit mehr und mehr in Richtung Sicherheit zu ändern. Einen genauen Trainingsplan hierfür könen Sie ab ca. Ende dieser Woche auf derselben Seite finden (Emotionstraining für Hunde: Änderung der Erwartungshaltung in Bezug auf andere Hunde). Bei diesem Training ist es so, dass durchaus alle problematischen Situationen vermieden werden. Es wird jedoch in kleinen Schritten daran gearbeitet, sich den ursprünglich problematischen Situationen anzunähern - allerdings möglichst ohne dass der Hund noch einmal in das alte Problem fällt.
Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net