Leinebeißen

Leinenführigkeit
DieMy88 schrieb am 25.12.2016
Hallo,
mein Hund (Labi, 5 Monate) flippt nahezu jedes Mal aus, nachdem er sein Geschäft erledigt hat. Ausflippen bedeutet, dass er zuerst wild umher rennt, so weit wie es die Leine zulässt und dann anfängt hochzuspringen (in die Luft oder an Personen). Er beißt dann Leute fest in die Klamotten... und vorzugsweise aber in die Leine. Er schüttelt diese dann, will damit Tauziehen und wenn man ihn dann ermahnt fletscht er die Zähne, knurrt leise und schnappt teilweise sogar nach der Hand. Dieses Verhalten hatte er bereits mit 12 Wochen genauso gezeigt (da haben wir ihn bekommen) und bis heute nicht abgelegt (die Ausflipper sind nur viel kürzer geworden). Bisher hat nichts geholfen: Aus! rufen interessiert ihn erst gar nicht (klappt sonst super, er spuckt sofort alles aus bei diesem Kommando) / wenn man ihn ignoriert und die Leine fallen lässt und entweder stehen bleibt oder weiter läuft, springt er wieder hoch und beißt dafür in die Klamotten / wenn man sich auf die Leine stellt und abwartet, beruhigt er sich zwar erstmal, rastet aber wieder von vorn aus, sobald man die Leine wieder hoch nimmt (dasselbe mit Ablenken durch Sitz machen lassen, Pfote geben etc.) / Zitrone an der Leine wird abgeschleckt / Spielzeug zum im Maul tragen und Ablenken stachelt ihn total auf, selbst wenn man es gar nicht beachtet / usw. Ich habe wirklich jeden Tipp ausprobiert, den ich bisher bekommen habe, aber nichts wirkt. Ich habe auch bereits ganz gezielt an meiner Energie gearbeitet, aber ich habe den Eindruck, der Mensch am anderen Ende der Leine interessiert ihn in diesen Momenten gar nicht. Er scheint mir einfach nur seine in diesen Momenten überschüssige Energie loswerden zu wollen?
Ansonsten ist er aber ein sehr ausgeglichener Hund. Ich achte auch sehr darauf, ihm täglich das im diesem Alter empfohlene Maß an Beschäftigungs-, Action- und Ruhephasen zu geben.
Das einzige, womit ich es inzwischen ganz gut in den Griff bekommen habe, ist ermahnen, kurz bevor er überhaupt hoch springt (ich kenne seinen Blick, wenn es ihm in den Sinn kommt, inzwischen schon ganz genau). Dadurch haben sich die Ausflipper bereits erheblich reduziert. Wenn er doch oder trotzdem mal loslegt, sind das inzwischen meist nur noch wenige Sekunden oder Minuten. Als er noch ca. 3 Monate alt war, konnte so ein Ausflipper ewig gehen - er beruhigte sich erst zu Hause wieder.
Trotzdem möchte ich dieses Verhalten ganz unterbinden. Gegen wildes Umher-Rennen habe ich prinzipiell ja noch nicht mal was, erst gegen das Anspringen und beißen (vor allem in die Klamotten... das tut teilweise richtig doll weh, wenn er einen mit erwischt!)... das geht null und gar nicht.
Dieses Verhalten zeigt er wie gesagt nur draußen an der Leine kurz nachdem er sein Geschäft erledigt hat... ganz egal, wer ihn an der Leine führt.
Ansonsten läuft er schon toll an der Leine, hört er schon auf die meisten gängigen Kommandos, ist lieb, anhänglich und verschmust, spielt sehr achtsam mit Menschen (kein Beißen, Raufen, Hochspringen, etc.), kann stattdessen schon toll sein Spielzeug apportieren, ist allgemein sehr empathisch gegenüber anderen Hunden wie auch Menschen usw. - ist also ein echter Traumhund!
Haben Sie einen Tipp für mich bzw. können Sie mir vielleicht sagen, was dieses Verhalten hervorruft? Ich würde zu gerne wissen, wo der Ursprung liegt und was ich ggf. falsch mache. Vielen Dank!!!
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 25.12.2016
Hallo,
wenn "Aus" in der Situation nicht hilft, sagen Sie es doch ganz einfach nicht mehr. Es hilft aber, wenn Sie sich auf die Leine stellen und abwarten. Dann machen Sie genau das, nur immer und immer wieder bis Ihr Hund verstanden hat, dass er mit diesem Verhalten nicht weiter kommt. Auch, wenn Sie ihn ermahnen, bevor er anfängt und es hilft, machen Sie es immer und immer wieder.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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