Bellt Nachts wenn draußen jemand lang geht

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Alley schrieb am 08.11.2013
Hallo,

ich habe das Problem, dass mein 10 Monate Alter Holländischer Schäferhund Mischling nachts immer direkt anschlägt, wenn vor der Tür jemand vorbei geht oder draußen unbekannte Geräusche sind. Wie kann ich ihm das abtrainieren? Bisher hat nichts geholfen. Weder immer wieder ignorieren, noch nein sagen, noch ablenken, noch ruhig mit ihm reden.
1 Antwort
Hallo Frau Alley,
wenn er nur kurz anschlägt ist es normal. Dann sagt er dem Rudelführer nur kurz "schau mal da könnte eine Gefahr sein". Wenn er aber versucht das Problem aus seiner Sicht selbst zu lösen hat er den Eindruck dass er der Rudelführer ist und das Rudel beschützen muss. Damidt er er überfordert und verbellt alle. Das hilft aus seiner Sicht auch prima. Äandern Sie Ihre Hausregeln:
.Hausregeln
Wer die für den Hund die wichtige Ressourcen verwaltet, wie erhöhte Positionen, Futter und soziale Aufmerksamkeit, ist der Rudelführer. Dieses zu verdeutlichen nachfolgend die Hausregeln. Außerhalb des Hauses bedeutet das natürlich auch den Hund zu führen und diesen zu beschützen. Diese Hausregeln einzuhalten bedeutet, dem Hund seine Position im „Rudel“ deutlich zu machen. Hier erarbeitet sich der Halter seine klare Führungsposition. Diese gibt dem Hund Sicherheit und Orientierung und vermeidet Verhaltenprobleme. Sind diese schon vorhanden, ist es sehr wichtig, alle Regeln unbedingt umzusetzen.

1. Füttern Sie Ihren Hund niemals vom Tisch und geben Sie ihm bitte auch nichts von Ihren Zwischenmahlzeiten ab.

2. Dem Hund kein Futter zur freien Verfügung stehen lassen. Wenn der Hund nicht auffrisst, nehmen Sie den Napf nach 2-3 Minuten wieder weg und füttern Sie ihn zur nächsten Mahlzeit wieder.

3. Bevor der Hund seinen Napf bekommt, befolgt er erst ein Kommando, z.B. „Sitz“ und „Bleib“. Dann wird der Napf hingestellt. Wenn der Hund im „Bleib“ bleibt und den Halter kurz anschaut, wird das Kommando aufgelöst und der Hund darf zum Napf. Löst er das Kommando von sich aus auf, nehmen Sie den Napf wieder weg. Es dauert evtl. einige Zeit, ehe der Hund den Ablauf gelernt hat.

4. Günstiger ist es, das Futter über Gehorsamkeitsübungen oder Suchspiele zu geben, hier darf man ruhig kreativ sein.

5. Schaffen Sie Tabuzonen für Ihren Hund, sei es das Bad oder ein anderer Raum, in den er nicht hinein darf.

6. Auf erhöhte Plätze wie Coach oder Bett darf der Hund nur nach Ihrer Aufforderung und genauso bestimmen Sie auch, wann er wieder hinunter geht.

7. Spielaufforderungen Ihres Hundes ignorieren Sie, findet er sich damit ab, rufen Sie ihn und spielen mit ihm. Suchen Sie sich ein Spielzeug, welches er nicht zur freien Verfügung hat und welches Sie nach dem Spiel wieder an sich nehmen. Spielen Sie nie so lange, bis der Hund keine Lust mehr hat und von sich aus aufhört. Wird der Hund im Spiel zu grob, brechen Sie das Spiel sofort ab und ignorieren den Hund.

8. Sämtliche sozialen Aktionen gehen von Ihnen aus und werden auch von Ihnen beendet.
Aufforderungen zum Spielen, Füttern und Streicheln ignorieren Sie.
Verhält sich der Hund ruhig, können Sie ihn nach einigen Minuten rufen und die Aktion beginnen. Start und Ende wird immer vom Halter bestimmt, nicht vom Hund!

9. Steigen Sie in der Wohnung nie über Ihren Hund, verlangen Sie von ihm, dass er Ihnen aus dem Weg geht.

10. Liegeplätze sollten immer an „strategisch ungünstigen“ Stellen sein, also da wo der Hund nicht alles genau überschauen kann, z.B. im Flur wo er genau beobachten kann, wer ein – und ausgeht. Lieber einen Platz in einer Ecke wählen.

Viel Erfolg Barbara Nehring
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