Erziehung

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Julosh20 schrieb am 08.05.2017
Guten Tag ,
Wir haben unseren Hund seit September 2016 , haben ihn aus einem spanischen tierheim geholt. Grund Kommandos kennt er einigermaßen hält aber leider nicht auf Dauer , wenn man ihm sitzt sagt zb bleibt er vielleicht für 1 min sitzen und zappelt dann wieder rum wir würden gerne das er einfach auf das Kommando hört und wartet bis ein weiteres folgt , leider konnte man nur ein Thema auswählen aber wir bzw ich habe auch Probleme bei der Leinen Führung bei mir zieht er wie ein verrückter und hört draußen auch gar nicht auf mich. Wir hatten schon 2 hunde trainier , diese haben jedoch nichts gebracht bei der 1 trainieren hat der hubd alle 2 min immer ein leckerchen bekommen und bei der 2ten trainieren sollten wir mit leichter Gewalt arbeiten also wenn der Hund zieht mit der Leine auf seinen Rücken Ruck artig hauen , was wir direkt abgelehnt haben !!! Da unserer Meinung nach Gewalt weder bei Menschen noch bei Tieren etwas zu suchen hat! Ich hoffe wirklich sie können uns gerne 1-2 Tipps geben wie man das unter Kontrolle bekommen kann.

Mit freundlichen grüßen
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 08.05.2017
Hallo,
da haben Sie vollkommen Recht, dass man mit Gewalt nicht mit Hunden arbeiten sollte. Leckerchen sind zwar super in der Hundeerziehung, sollten aber echte Belohnungen sein, keine Lockmittel.
Ihr Hund hat gelernt, an seinen Platz zu gehen und zu entscheiden, wann er ihn wieder verlassen kann. Um das zu ändern, üben Siemit dem Hund, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Das sichere Heranrufen üben Sie am besten mit einer Schleppleine, die Sie am Geschirr oder Halsband befestigen. Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und den Hund, wenn er nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt er ein Leckerchen und wird sofort wieder laufen gelassen. Wenn er kommt, ohne dass Sie ihn ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden so dass er frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie den Hund aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihm nicht hinterher oder locken ihn sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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