Hallo, das ist ein Teufelskreis: Wenn der Hund nicht mehr von der Leine darf, wird sein Bewegungsdrang unterdrückt. Er weiß dann nicht mehr, wohin mit seiner Energie und zieht umso mehr.
Üben Sie deshalb zuerst einmal das sichere Heranrufen mit Schleppleine (5m - 10m lange Leine/Seil). Rufen Sie ihn immer wieder, am besten, wenn er abgelenkt ist. Wenn er nicht kommt, ziehen Sie ihn zu sich, loben, geben evtl. ein Lieblingsleckerchen und lassen ihn wieder laufen. Wichtig ist, dass er nicht "Sitz" oder ähnliches machen muss. Er soll das Herkommen ja als etwas positives sehen und gerne kommen. Wenn er immer zu Ihnen kommt, ohne dass Sie ihn ziehen müssen, können Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden schleifen lassen, dadurch haben Sie immer noch etwas Kontrolle. Üben Sie an Orten, wo Sie viel Platz haben und möglichst wenig andere Hunde sind.
Zwischendurch nehmen Sie Ihren Hund immer wieder an die 2m Leine und üben Leinenführigkeit. Lassen Sie die Leine lang und wechslen Sie sofort die Richtung, bevor die Leine sich spannt.
Wenn er schon zuhause anfängt, zu ziehen, evtl. sogar schon sich aufregt, wenn er merkt, dass es jetzt losgeht, sollten Sie schon da anfangen. Wenn er z. B. aufdrhet, wenn Sie die Leine nehmen, üben Sie das immer zwischendurch. Nehmen Sie die Leine, Hund regt sich auf, Sie hängen die Leine wieder weg. Wenn er sich beruhigt hat, nehmen Sie die Leine wieder. Genauso machen Sie es mit Schuhen, Jacke u.s.w.. Wenn er sich aufregt, sobald Sie die Tür öffnen, schließen Sie die Tür wieder. Er lernt dadurch, dass es nur weitergeht, wenn er sich ruhig verhält. Das kostet einiges an Geduld, aber die braucht man nunmal in der Hundeerziehung :-)
Viel Erfolg..
Ellen Mayer