Ihr Hund hat einen Grund für sein Verhalten und den gilt es herauszufinden. Es ist keineswegs ein Kampf und vom Schnauzengriff oder irgendwelchen anderen Maßnahmen wie auf dem Boden fixieren etc. müssen Sie dringend absehen. Das schadet Ihrem Hund und dem Vertrauen und der Bindung zu Ihnen!
Ihr Hund muss erst verstehen lernen, was Sie mit "aus" etc. überhaupt meinen.
Bei sozialen Interaktionen hilft es, wenn Sie der Puffer zwischen dem Hundekind und den Enkelkindern sind. So können Sie die Situation kontrollieren und entspannen.
Ein gutes Miteinander muss erst noch gelernt werden.
Können Schmerzen ausgeschlossen werden? Die sind nämlich oft ein Grund für "aggressives" Verhalten.
Wie lange ist er schon bei Ihnen? Mit 11 Wochen vermutlich eher seit überschauberer Zeit.
Versuchen Sie den Beruhigungsgriff anzuwenden. Sie halten die Brust des Hundes mit der flachen Hand und atmen Sie tief ein und aus. Mit jedem Atemzug gehen Sie selbst in die Entspannung, die sich auf Ihren Hund überträgt.
Sorgen Sie dafür, dass die Grenzen des Hundes als auch der Menschenkinder gewahrt werden. Was geschieht bevor es eskaliert? Da sollten Sie ansetzen und die Situation entspannen.
Ich vermute, Ihr Hund ist einfach mit den Reizen überfordert und kann sie schlecht verarbeiten, wenn es zuviel ist. Er fühlt sich missverstanden und daher entsteht der Eindruck, er würde "seinen Willen durchsetzen wollen". Das ist ein alter Mythos und gehört zur längst widerlegten Dominanztheorie.
Es gibt für mich hier einige grundsätzliche Fragen zu klären:
- Hat Ihr Welpe genügend Ruhe bzw. einen Rückzugsort ohne Zutritt der Enkelkinder
- Wie ist die Herkunft des Welpen
- Enthält das Futter Getreide? Das kann ein solches Verhalten begünstigen.
- Respektieren die Kinder seine Grenzen?
Das sind alles wichtige Punkte, die Sie bedenken sollten.
Wie ist die emotionale Beziehung zu Ihrem Hund? Ist sie stabil? Ich hatte im Training ähnliche Fälle und bei genauerer Betrachtung der Familiensituation sind die Verhaltensweisen immer dann aufgetreten, wenn die Bindung gestört war und der Hund sich z.B. abgelehnt gefühlt hat oder auch die Familienmitglieder untereinander ein Thema hatten, dass der Hund nach außen getragen hat.
Versuchen Sie, sich in ihn hineinzuversetzen. Wie würden Sie handeln, wenn es kein Hund sondern ein Menschenkind wäre? Menschen und Hunde teilen dieselben Emotionen, das kann die moderne Wolfs- und Hundeforschung bereits bestätigen.
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und auf Ihr Herz.
Ich empfehle Ihnen einen Hundetrainer vor Ort hinzuzuziehen, der aus Hundesicht und dementsprechend gewaltfrei und positiv arbeitet. Er solle Ihnen helfen, die Kommunikation mit Ihrem Hund zu verbessern, damit Ihr Hund im Einklang mit der Familie gut entwickeln kann.
Jede Erziehung geht über eine gute Beziehung. Darin liegt Ihr Schlüssel zur Lösung.
Liebe Grüße,
Cian