Hund aus dem Tierschutz möchte nicht raus und schnell wieder zurück in die Wohnung

Angst ❯ Vor Gegenständen / Geräuschen
Nadine K. schrieb am 17.01.2025
Mein Partner und ich haben seit einer Woche einen 7 Monate alten Dackelrüden aus Ungarn bei uns. Er stammt aus einer Zuchtauflösung, hat bisher mit seinen Geschwistern und Eltern in einem Zwinger in einem Tierheim in Ungarn gelebt. 
In der Wohnung fühlt er sich bereits recht sicher, absoluter Lieblingsplatz ist auf der Couch. Auch am Boden kommt er zu uns gerannt, lässt sich von uns überall anfassen, auch Geschirr und Mantel anziehen sind kein Problem. Er nimmt Leckerlis aus der Hand an und schläft viel. 
Unser Problem ist im Moment das Rausgehen. Wir wohnen in der Stadt, an einer stark befahrenen Straße (Autos, Busse, Straßenbahn, Fahrradfahrer den ganzen Tag). Das Anleinen in der Wohnung klappt, auch in den Fahrstuhl geht er bereits souverän raus und rein. Unten angekommen klappt der Weg bis zur Haustür meist auch noch recht gut. Aus der Haustür raus kommt er jedoch nur sehr zögerlich mit eingeklemmter Rute und bleibt meist wie angewurzelt stehen. Ich kann ihn ab und zu durch hinhocken und Leckerlis ein Stück weiter locken, er möchte jedoch am liebsten sofort wieder umdrehen und reingehen. Hin und wieder schaffen wir die Strecke bis zum Hinterhof. Oft bleibt er auch da regungslos stehen, manchmal können wir eine kleine Runde drehen. Wenn er läuft, ist er durchaus interessiert, schnüffelt viel. Er bleibt jedoch oft wieder stehen und lässt sich kaum locken. 
Geht es dann zurück nach Hause, ist er kaum zu bremsen und zieht an der Leine. 
Seine Rute ist draußen dauerhaft eingeklemmt, man merkt, dass er angespannt und überfordert ist. Er konnte sich daher bisher auch noch kein einziges Mal draußen lösen. 
Wie kann ich meinem Hund helfen, draußen entspannter zu werden? 
1 Antwort
Hallo Nadine,

super, dass sich Euer Hund schon so gut in der Wohnung eingelebt hat.

Dass er draußen noch seine Probleme hat, ist normal, da dort viel zu viele Reize auf ihn einwirken.

Mit Futter locken würde ich erstmal nicht machen, da Dein Hund so in einen Konflikt gerät und die ganze Situation eher noch negativer wahrnimmt.

Wäre es denn eine Option, dass ihr Euren Hund erstmal in den Hinterhof tragt, damit er sich dort lösen kann?
Ihr könntet das hochheben auch in der Wohnung trainieren und positiv verknüpfen, sodass es für ihn nicht so unangenehm ist.

Gehe auch noch keine großen Runden mit ihm, sondern nur kleine in möglichst reizarmer Gegend.
Gehe auch lieber öfter mit ihm raus und dafür kurz.

Wenn er sich nicht draußen löst, geh wieder rein. Merkst Du, dass er drinnen immer noch unruhig ist, geh wieder runter und gib ihm die Möglichkeit sich draußen zu lösen.

Ich weiß, das klingt erstmal stressig, aber bedenke, dass Dein Hund einfach noch Zeit und Geduld braucht, um wirklich anzukommen.

Bei weiteren Fragen gerne melden.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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