Angst vor Fremden

Angst ❯ Vor Menschen
Lilly706 schrieb am 17.01.2016
Hallo,

Mein Zwergpinscher Emmi hat vor allen fremden Personen Angst. Sie geht nicht näher als auf einen Meter ran und bellt. Wenn ihr jemand näher kommt quietscht sie und rennt weg. Wenn sie nicht weg kommt dann schnappt sie in die Luft und quietscht.
Wie kann ich ihr helfen zu verstehen das fremde Menschen nichts schlimmes sind?
Danke!
1 Antwort
Hallo, wenn sie nicht von klein auf gelernt hat, dass SIE durchaus in der Lage sind, auf sie aufzupassen und ihr Fremde ( für ihre Hündin angsteinflößende Personen) vom Leib zu halten, übernimmt sie diese Aufgabe. Damit ist sie jedoch heillos überfordert, wie sie an ihrem Verhalten sehen können.
Für sie bedeutet es, mehr die Führung bei Begegnungen zu übernehmen. Agieren, nicht nur reagieren.
Wenn sie sehen, es kommt jemand auf sie zu, geben sie dem Hund zu verstehen, dass es okay ist. Geben sie ihr ein "Sitz" oder "Platz" und belohnen sie sie dafür. Nicht immer sind Leckerchen der Renner, schauen sie, was für ihren Hund eine Belohnung ist (streicheln? Spielzeug?).Bieten sie ihr eine Alternative zu ihrem Verhalten an. Z.B. ein Hund/Mensch kommt - schaue mich an. Setze dich neben mich etc. Dafür wirst du belohnt. Es geht keiner an dich ran, ich passe auf dich auf.
Eventuell können sie ihre unsichere Phase auch mit Adaptil überbrücken, bis sie sich gefestigt hat. Adaptil imitiert das Hormon der Mutterhündin und signalisiert dem Hund: Alles okay, bleibe entspannt. Dies kann das Training, welches unbedingt erfoderlich ist, positiv unterstützen.
Ich würde ihnen weiterhin empfehlen sich an eine Hundeschule zu wenden, wo ihr Hund lernt, dass andere Menschen keine Bedrohung für sie sind.
Anfangs werden sie mit ihr kein großartiges Training machen können, sie soll nur lernen, dass auf eine bestimmte Distanz Menschen okay sind. Diese Distanz wird nach und nach verkürzt, dann darf sie mit einem, zwei, drei Hunden/Menschen gemeinsam trainieren, später in einer kleinen Gruppe, irgendwann wechseln auch die Hunde/Menschen.
Sie soll und muß nicht mit anderen Menschen Kontakte knüpfen, wenn sie nicht möchte. Sozialpartner für ihren Hund sind sie. Sie soll aber lernen, dass sie ihnen vertrauen kann und andere Menschen auch ihren Weg kreuzen dürfen. Das ist meines Erachtens das wichtigste Trainingsziel - der Hund muß Vertrauen in ihre Führungsqualitäten aufbauen.
Es wird ein langer Weg, der von ihnen viel Geduld erfordert und vor allem ein einfühlsames Training, welches den Hund nicht überfordert.
Aber sie können das Problem lösen.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter http://www.hundeschulen.de/

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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