Hund bellt Besucher an

Angst ❯ Vor Menschen
vonni schrieb am 06.04.2015
Hallo liebe Hundetrainer,
wir haben ein 5 monate altes Chihuahua-Mädchen,die seit sie 9 Wochen alt ist,bei uns lebt.Sie war von Anfang an sehr scheu und zurückhaltend,aber schon sehr neugierig.Sie lebte in einen Familienhaushalt mit Kinder und ihren 2 Geschwistern.Ihr Bruder war sehr offen und freundlich und kam direkt auf uns zu.Sie und ihre Schwester beobachteten erstmal mit Abstand und kamen etwas später.Seit ungefähr 4-6 Wochen hat sie unserem leidwesen begonnen,Leute die uns besuchen,anzukurren und anzubellen.Sie beruhigt sich überhaupt nicht.Wir sind mit ihr auch in der Hundeschule(Welpengruppe).Dort macht sie es auch,wenn neue Personen dazu kommen,kriegt sich aber schnell wieder ein.Hauptsächlich wenn die Personen sie ansehen.Mit Hunden gibts keine Probleme.Bei den Leuten ist es auch egal ob Erwachsene oder Kinder aller Altersklassen.Die Trainerin gab uns den Tipp,die Besucher zu bitten,sie nicht anzusehen und zu ignorieren.Hilft aber nicht.Mit Leckerchen locken,bringts auch nicht,sie nimmt sie entweder erst gar nicht oder fängt danach sofort wieder an.Das Gebell mit "Schluß"oder "Aus" zu unterbinden und bei Erfolg belohnen funktioniert auch nicht,da sie kurze Zeit später wieder anfängt.Wir haben uns mit ihr neben den Besuch gesetzt,um zu zeigen das er nicht "gefährlich"ist,da knurrt sie dann nur und bellt wieder,sobald der Besuch es wagt mit uns zu reden.Wenn er zu nah kommt,will sie sogar schnappen.Beim Spaziergang macht sie es nur kurz,geht dann aber brav weiter und ist wieder ruhig.Wir wissen uns keinen Rat mehr,und langsam möchte uns auch niemand mehr besuchen,da es echt nervt.Wir haben es auch schon mit den gleichen Leuten probiert,die jeden Tag mal kommen,wie zur Gewöhnung,da wir dachten,sie kennt sie ja dann.Aber Nein,es ist ihr egal.Es scheint Unsicherheit zu sein,da sie beim anbellen nicht den Schwanz einklemmt,wie sonst,wenn sie Angst hat.Wenn sie mal ein Leckerchen nehmen sollte,wird sie lang wie eine Ziehharmonika,nur damit sie nicht zu nah ran muss.Noch zur Info,es lebt noch ein 6 Jahre alter Mischlingshund bei uns und der ist Besuch gegenüber wohlgesonnen.Leider schaut sie sich das nicht bei ihm ab.
Was können wir noch tun?
Wir hoffen sehr auf einen erfolgreichen Rat.Lg Yvonne
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 06.04.2015
Guten Tag,
um einem ängstlichen Hund zu helfen, muss man ein souveräner "Rudelführer" sein.
Es passiert oft gerade bei so kleinen Hunden, dass sie nicht geführt werden, ja, dass sie nicht einmal erzogen werden. Sie sind ja so niedlich, da kann man sich doch nicht durchsetzen. So ein kleiner Hund hat dann das Gefühl, das "Rudel" führen zu müssen, es macht ja sonst niemand. Der kleine Kerl ist damit natürlich vollkommen überfordert und reagiert mit Angst und/oder bellen.
Geben Sie der Kleinen deshalb Grenzen und Regeln, die sie einhalten muss. Setzen Sie Kommandos souverän und ruhig durch.
Gehen Sie nicht auf Forderungen der Kleinen (Streicheln, Spielen, Füttern) ein. SIE als "Rudelführer" fordern, nicht der Hund.
Wenn sie Angst vor etwas hat, beruhigen Sie sie nicht, nehmen sie auch nicht auf den Arm, das versteht sie nicht und wird nur noch ängstlicher. ZEIGEN Sie ihr, dass sie keine Angst zu haben hat, dass SIE alles im Griff haben. Strahlen Sie Ruhe aus, lassen Sie sie, ohne auf sie einzureden, das angsteinflößende Objekt betrachten. Lassen Sie nicht zu, dass fremde Menschen sie einfach bedrängen.
Die Idee, dass Besucher die Kleine ignorieren, ist schon mal gut. Allerdings sollten Sie der Hündin auch zeigen, dass Sie alles im Griff haben und sie die Besucher nicht regeln muss. Üben Sie mit ihr, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen. Üben Sie das zuerst ohne, wenn es funktioniert, mit Besuchern.

Viel Erfolg wünscht Ihnen
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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