Meine Hündin knurrt mich immer wieder an, aber auf der anderen seite kommt sie schmusen

Angst ❯ Vor Menschen
Uwe S. schrieb am 01.01.2025
Hallo und guten Tag,
unsere neue Hündin (wird in Kürze 4 Jahre alt) Tierschutz, zeig mir gegenüber immer wieder Angst, bzw. Knurrt mich an. Wir haben sie jetzt 2 Wochen, mit meiner Frau ist so weit alles gut, folgt ihr, geht mit ihr Gassi usw. aber bei mir zeigt sie ein seltsames Verhalten. Sobald ich an ihr vorbeigehe und was in der Hand habe, werde ich angeknurrt. Sitze ich auf der Couch, kommt sie immer wieder mal zu mir, leckt mich ab und will gestreichelt werden. Lasse ich meine Hand z.b. ruhen, schiebt sie mit ihrer Schnauze meine Hand über ihren Kopf, sodass ich sie da streicheln kann, höre ich auf, kommt sanft die Pfote, so nach dem Motto mach weiter, verrückt. Ich kann aber nicht mit ihr Gassi gehen, sie lässt sich nicht von mir anleinen und wenn doch, dann bockt sie wie verrückt. Da das jetzt mein 5. Hund in meinem Leben ist, weiß ich das ich sie nicht bedrängen darf, nicht in die Augen schauen soll und am besten links liegen lasse, so das sie auf mich zukommt, aber ich muss ja auch mal mit ihr Gassi gehen können und nicht immer nur meine Frau. Ja, wir gehen auch immer wieder zusammen Gassi und ja dann habe ich die Leine, geht da auch soweit gut. Da ich so einen Fall, noch nicht hatte, bin ich langsam am Verzweifeln, was ich noch tun kann, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
3 Antworten
Hallo Uwe,

zwei Wochen sind für einen Hund aus dem TS noch keine Zeit - es dauert oft Monate, bis die Hunde wirklich Vertrauen fassen.
Leider ist es auch oft so, dass TS-Hunde empfindlicher auf Männer reagieren. Die Reaktion Deiner Hündin lässt auch vermuten, dass sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Männer gemacht hat…

Bislang machst Du allerdings alles richtig, in dem Du sie nicht bedrängst und ihr Zeit gibst :)

Wichtig ist auch, dass sie insbesondere mit Dir viele positive Erlebnisse hat. Du könntest ihr z.B. immer Leckerlis hinwerfen, wenn Du an ihr vorbeigehst, damit sie lernt, dass etwas Gutes passiert, wenn Du Dich ihr näherst.

Das Anleinen kannst Du kleinschrittig mit ihr trainieren:
- Rufe erstmal nur Deine Hündin und belohne sie, wenn sie kommt
- Halte die Leine sichtbar in der Hand, rufe Deine Hündin und belohne sie, wenn sie kommt. Mit der Leine passiert erstmal nichts
- Halte die Leine sichtbar in der Hand, rufe Deine Hündin und belohne sie, wenn sie kommt. Mach die Leine kurz fest, belohne Deine Hündin und löse sie wieder. Du kannst das Anleinen auch mit einem Signalwort ("Leine" etc) verknüpfen, damit Deine Hündin "vorbereitet" ist.
- Halte die Leine sichtbar in der Hand, rufe Deine Hündin und belohne sie, wenn sie kommt. Mach die Leine fest, gehe ein paar Schritte in der Wohnung und lobe Deine Hündin durchgehend

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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Uwe S. | Fragesteller/in
schrieb am 03.01.2025
Hallo Stephanie,



vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort. Die Vorschläge sind gut, wenn es da nicht ein Problem gäbe.

Camilla (so heißt sie, haben den Namen behalten) reagiert nicht auf ihren Namen und Leckerlis sind im Moment nicht ihr Ding, dazu kommt das sie fast nichts von mir an nimmt.

Ich glaube auch, dass irgendwas auf der Fahrt nach Deutschland passiert sein muss. Normalerweise hab ich einen guten Draht zu Hunden, selbst bei Hunden, die man mit Vorsicht genießen soll, sind bei mir "Schmusekatzen" Leider haben wir erst sehr spät erfahren, was für einen Ritt Camilla hinter sich hat, bis sie bei uns war. Über 5 Tage war sie unterwegs, erst 2 Tage mit dem Zug von Sibirien nach Moskau und von da mit einem Transporter nach Deutschland, Berlin, Hamburg usw. wir waren mit "Wittlich" der 9. Stopp, arme Maus.
Mit der Pflegestelle habe ich noch Kontakt, sie meinten, Camilla hatte immer nur mit Frauen zu tun gehabt und Männer waren/sind alle kleiner als ich (ich 1,86 m) Camilla, Schulterhöhe 51 cm sieht aus wie ein Schäferhund, der zu lange im Trockner war ;-)

Unser Problem, meine Frau ist schwer krank und kann eigentlich schlecht mit Camilla Gassi gehen, aber ohne sie läuft Camilla nicht mit mir. Meine Frau gibt ihr die Sicherheit, die sie zurzeit braucht, aber ich gehe in einer Woche wieder arbeiten, meine Frau eine Woche später. (wir hatten so unser Urlaub gelegt, dass wir 5 Wochen für Camilla voll da sein können) auch das Gassi gehen ist bei uns immer gut aufgeteilt, 2x meine Frau, 2x ich, aber wenn sie mit mir nicht läuft.....

Bitte gestatte mir noch eine Frage, wie soll ich mich verhalten, Camilla knurrt mich ja immer wieder an, aber wenn sie sich zu mir auf die Couch legt, soll ich sie dann streichen oder nicht? Auf der einen Seite will ich sie ignorieren, auf der andere Seite ihr zeigen, dass es gar nicht so doof ist bei dem Alten, sie kuschelt mit mir, leckt mich ab, fordert ihre streichel Einheiten, aber später, wenn ich herumlaufe, oder versuche mir ihr Gassi zu gehen werde ich wieder angeknurrt.

Im Moment machen wir das so, meine Frau zieht ihr das Sicherheitsgeschirr an und ich Leine sie dann an (wenn sie es überhaupt zulässt) gehen zusammen die Treppen runter, meine Frau vorne weg, sonst geht Camilla nicht mit. Draußen hab ich das Gefühl, dass sie nicht Angst hat, sondern verunsichert/überfordert ist. Sie geht ohne zu ziehen, versucht nicht zu fliehen, die Rute ist nicht zwischen den Beinen, zwar angelehnt aber nicht dazwischen und du sieht, dass sie neugierig ist (typisch Frau) ;-) Mal schauen wie es meiner Frau die Tage geht, würde mich dann über deine Seite noch mal melden. Bis dahin noch ein schönes WE und danke nochmals
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Hallo Uwe,

danke für Deine Rückmeldung.

Puh, da hat die Kleine ja wirklich schon einiges erlebt in ihrem jungen Leben.

Den Namen könntet ihr einfach trainieren, indem ihr ihn sagt und ihr etwas Supertolles zu fressen gebt. Viele Hunde mögen Käse, vllt wäre das eine Option.

Um es stressfreier für Camilla zu gestalten, wäre es vllt auch eine Möglichkeit, dass sie das Sicherheitsgeschirr erstmal anbehält und vllt auch eine kurze Hausleine. Dann wäre es für Dich möglicherweise einfacher, sie anzuleinen.

Wenn Camilla Dich anknurrt, solltest Du es akzeptieren. Sie signalisiert damit einfach, dass es ihr grad zu viel ist oder sie sich unwohl fühlt. Bitte ignoriere sie dann aber nicht, wenn sie danach zu Dir kommt - sie kann das gar nicht in Zusammenhang bringen und wünscht sich in dem Moment ja Deine Nähe.

Konnte Camilla denn schon tierärztlich untersucht werden? Ist bei ihr gesundheitlich alles in Ordnung? Sollte sie Schmerzen o.ä. haben, wirkt sich das natürlich auch auf ihr Verhalten aus.


Melde Dich gerne jederzeit wieder.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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