Urinieren in die Wohnung

Angst ❯ Vor Menschen
Tatjana F. schrieb am 05.06.2016
Unser Retriever Mix ist älter, aber nicht inkontinent, sagt der Tierarzt. Wir haben ihn seit er 9 Monate War ,mit 4 Jahren Unterbrechung ,( Krankheit ) dann kam er wieder. Er ist jetzt 13 . Vorher urinierte er nicht in die Wohnung , doch mittlerweile selbst wenn ich alle zwei Stunden mit ihm gehe. Er duckt sich sehr wenn er lospinkelt, dabei hat er bei uns nichts zu befürchten. Noch nie. Wir loben ihn nicht ,nehmen nur wortlos ein Lappen und fangen an zu putzen...wie kann ich dem entgegensteuern? Auch sonst scheint er nicht mehr der Selbe zu sein. Obwohl er noch all unsre kleinen Tricks von damals beherrscht, scheint er einige Dinge ,wie unser Schutztraining , wo er dem Angreifer an den Arm springt ,nicht mehr zu kennen. Er dreht den Kopf weg wenn man ihm den arm zeigt...Er War bei einer berufstätigen jungen Frau, die wie ich erfuhr ihn fast ein halbes jahr in einer leeren Wohnung ließ, und nur zum rausgehen und Wasser sowie Futter wechseln kam. Was sicher nur sporadisch War ,denn er War dürr und trank aus der Toilette. ..Bitte helft mir. Seit fast einem Jahr haben wir ihn nun wieder. LG Tatjana
1 Antwort
Hallo Tatjana,

manchmal lese ich eMail und denke, es kann nicht wahr sein. Das Verhalten kann dadurch kommen, daß er ein halbes Jahr mehr oder weniger vernachlässigt in einer leeren Wohnung gelebt hat. Entzug von Sozialkontakt - der Hund ist ein sehr soziales Wesen - kann schwere Verhaltensstörungen herbeiführen.

Ich verstehe auch nicht, warum Schutztraining mit ihm gemacht wurde - es ist Privatpersonen untersagt - ein solches Training auszuführen. Bitte nehmen Sie davon Abstand!!! Vielleicht hat er auch mittlerweile Angst vor Armen und dreht deshalb den Blick weg.

Außerdem ist er jetzt 13 Jahre - vielleicht zeigt er Anzeigen von Demenz. Macht er denn draußen überhaupt noch Pipi oder nur noch drinnen? Vielleicht hat er in der Zwischenzeit keine Möglichkeit gehabt draußen zu machen etc. Oder er hat die Stubenreinheit verlernt!

Begrenzen Sie zu Hause Ihren Hund, z.B. auf die Küche etc. und beobachten Sie ihn, sobald er anfängt, gehen Sie schnell mit ihm an einen Ort, wo er machen kann. Außerdem beobachten Sie, wann er macht, ob sich da eine Regelmäßigkeit feststellen kann, z.B. immer wenn er getrunken hat, wenn er gefressen hat oder 20 min. nachdem er gefressen oder getrunken hat etc.

Wenn er draußen macht, loben Sie ihn über den "grünen Klee" und geben ihm ggfs. Leckerlies.

Er kann aus Unterwürfigkeit/Erregung oder Angst in die Wohnung machen. Es gibt mehrere Möglichkeiten......... Verwenden Sie zum Säubern Enzym- oder Alkoholhaltige Reiniger, damit er nicht wieder an die gleiche Stelle macht.

Am besten wäre es in Ihrem Fall, wenn Sie sich an eine Fachfrau oder Fachmann wenden, er sich bei Ihnen vor Ort Ihren Hund anschaut und sein Verhalten genau einschätzen kann.



Viele Grüsse aus Düsseldorf

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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