Alleine sein und Autofahren

Angst
sandra.schroeter93 schrieb am 13.10.2014
Filou ist 6 Monate alt, ein Jack Russel Terrier und kann nicht alleine bleiben.
Er hatte es schon sehr gut geschafft nach zwei Monaten üben, das heißt min 2,5 Stunden ohne heulen und auf einmal ging aus heiterem Himmel das weinen wieder los.
Ich habe mit ihm schon so ziemliich alles durch (Ignorieren, Türe vor der Nase zu machen, Intelligenzspiel zur Beschäftigung, rein stürmen und schimpfen, wenn er bellt oder jault) und um ganz vorne anzufangen, fehlt mir die Zeit, denn nachdem ich jetzt 3 Monate zu Hause war, muss ich jetzt leider wieder regelmäßig auf die Universität.

Können Sie mir noch Tipps geben?
Ist es für ihn noch zu früh, ihn alleine zu lassen? Und kann es ihm schaden, wenn wir es durchziehen? Er weint wirklich sehr herzzereißend, obwohl man sagen muss, dass er zwar sehr lernfähig ist aber ziemlich stur.
Ist es für seine Entwicklung eine schlechte Lösung, wenn er die ersten 2 enhalb Tage der Woche am Land bei meinen Eltern ist und den rest der Woche bei mir in dder Wohnung?

Leider habe ich auch noch eine weitere Frage: FIlou muss leider auch bei jeder Autofahrt erbrechen und das oft mehrmals (was auch für dide Autofahrt auf das Land fatal ist). Auch das haben wir eigentlich geübt, nur hat leider nichts geholfen, da er in der Nähe des Autos auch keine Leckerlis isst, mit denen man ihn konditionieren könnte. Er hat eine große Box ihm Auto, die auch sehr gemütlich gestaltet ist.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
2 Antworten
Hallo Sandra,

zuerst einmal würde ich Filou bei einem Tierarzt durchchecken lassen, großes Blutbild inkl. Schilddrüsenwerte. Dafür ist es eigentlich noch zu früh weil der Hund mitten in der Entwicklung ist aber dadurch kann ausgeschlossen werden, dass er ein körperliches Leiden hat, das diesen Stress verursacht. Oft sind nämlich eine Krankheit oder Schmerzen die Auslöser dafür wenn ein Hund plötzlich wieder Problemverhalten zeigt. Vielleicht verträgt er auch sein Futter nicht?!

Wenn Du mit dem Hund anfängst das "Alleine bleiben" zu üben, darf er nicht mehr in die Situation kommen zu weinen. Das heißt, da musst du dir etwas überlegen, einen Hundesitter, eine Hundetagessstätte, etc. Dein Hund kommt von diesem Stresslevel einfach sonst nicht runter und gewöhnt sich das Verhalten immer mehr an. Deshalb ist es eine gute Möglichkeit, deinen Hund am Anfang der Woche zu deinen Eltern zu geben. Ich würde erst mal mit ein paar Stunden anfangen, dann mal ein Tag, dann zwei Tage, damit er langsam daran gewöhnt wird. Wenn Du ihn einfach weinen lässt, wird er immer gestresster und fängt vielleicht bald an in die Wohnung zu machen, Dinge zu zerstören oder andere unerwünschte Verhaltensweisen zu zeigen. So ein Problem löst sich meist nicht einfach in Luft auf.

Zu Hause bringst du deinem Hund zuerst einmal bei, dass er auf seinen Platz geht und dort auch bleibt. Dazu ziehst du ihm ein Geschirr an und machst eine Kordel von ca einem halben Meter dran. Dann bringst du ihn an dieser Kordel auf seinen Platz und sagst dabei auch das Kommando, z.B. "auf deinen Platz". Wenn du dich umdrehst und dich von seinem Platz weg bewegst und der Hund läuft dir nach, drehst du dich um, sagst: "Nein, auf deinen Platz" und bringst ihn an der Kordel wieder hin. Das machst du so lange bis er auf seinem Platz bleibt (DURCHHALTEN). Wenn er auf seinem Platz bleibt, gehst du aus dem Raum und machst die Tür hinter dir zu. Du bleibst hinter der Tür stehen und sobald du hörst dass er seinen Platz verlässt, gehst du rein, sagst wieder "Nein, auf deinen Platz" und führst ihn drauf. Bleib dabei ruhig und entspannt, auch wenn du es tausend Mal machen musst. Übe das den ganzen Abend. Nach ein paar Tagen weiß der Hund worum es geht. Das weitest du nun aus. Du bleibst einfach mal eine halbe Stunde außerhalb des Zimmers, sobald du die Krallen am Boden hörst, rein gehen, auf den Platz schicken. Sobald das klappt, fängt das ganze mit der Haustür an. Du steckst von aussen den Schlüssel in die Haustür und machst sie zu, bleibst aber da stehen. Sobald du den Hund hörst, schließt du schnell auf und bringst ihn wieder auf den Platz. Der Hund lernt so, dass er auf seinem Platz bleiben soll und ihr verbindet das beide nicht mit dem Alleine sein. Das übt man konsequent zwei Wochen, dann sollte es passen.

Du kannst Deinen Tierarzt oder deine Tierheilpraktikerin auch nach etwas fragen, dass deinen Hund von innen beruhigt. Da gibt es einige Möglichkeiten. Leg dem Hund immer etwas zum Kauen hin, ein Speilzeug, Knochen, etc.

Auch beim Autofahren hat dein Hund großen Stress. Hier fütterst du erst mal das Auto schön, dann soll er rein und wieder raus springen, am besten übst du auch das andauernd. Ihr geht Gassi zum Auto, Klappe auf, reinspringen, Leckerli, rausspringen, Leckerli, nach Hause gehen.
Die weiteren Schritte sind: Reinspringen und Klappe zu, Klappe wieder auf, rausspringen. Wenn das gut klappt, reinspringen, Klappe zu, Auto anmachen, Auto wieder ausmachen, Klappe auf, rausspringen.
Als nächstes dann anfahren, dann eine Runde um den Block fahren usw.
Auto fahren üben dauert in der Regel lange. In der Zeit darf dein Hund natürlich kein Auto fahren. Die Zeit muss sein damit du das ein für alle Mal hinbekommst.

Sollte das für Dich nicht passen oder du siehst in ein, zwei Wochen keine zumindest Besserung, dann empfehle ich Dir, Dich an einen Hundetrainer bei dir vor Ort zu wenden, der zu dir nach Hause kommt und sich das Problem anschaut.


Herzliche Grüße,
Nathalie Örlecke
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Swan1976
schrieb am 17.10.2014
Hallo,
wegen dem Erbrechem beim Autofahren kann ich auch homöopathische Mittel empfehlen (Cocculus und Tabacum, aber vorher nochmal nachlesen, nicht einfach etwas geben!). Natürlich unterstützend zum Training, welches oben beschrieben wurde.

Ich hab mal gelesen, daß Hunde beim Autofahren Probleme mit ihrem Gleichgewichtssinn haben, die können das glaub ich nicht so gut ausgleichen, wie wir Menschen. Unserer Hündin hat nach ein paar Gaben Tabacum das Erbrechen aufgehört.
Ausserdem kann man etwas rumprobieren, ob es besser ist mit vollem oder leerem Magen.

Aber wie gesagt, nicht einfach irgendwas geben, sondern vorher nochmal informieren!
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