Plötzlich angst

Angst
Isabell1 schrieb am 05.09.2019
Hallo,

ich mache mir große sorgen um unseren labrador australian shepherd mischling yoshi.
Er hatte drausen nie angst, im gegenteil er hätte am liebsten jeden menschen dem er begegnet ist aus freude umgerannt und angesprungen. Dies war zwar auch nicht so schön aber wahrscheinlich eigenverschulden, da ihn damals wo er noch ein welpe war, fast jeder dem wir begegnet sind streicheln wollte und ich dies zugelassen habe.

Na ja, nun hat er sich vor einer woche plötzlich um 180 grad gedreht. Er fing an, wenn es dunkel war und wir einem menschen begegnet sind diesen anzubellen. Aus angst, das merkt man. Wenn er hier einen menschen an der bushaltestelle stehen sieht, an der wir bei unserer gassirunde immer vorbeigehen, bleibt er schon 10 meter vorher stehen, will nicht mehr weiter gehen, knurrt und bellt dann. Und wenn regnerisches wetter ist, dann bellt er fast jeden menschen an dem wir drausen begegnen und hat angst.
Und gestern wo wir raus gegangen sind und wir im hausflur standen haben unsere nachbarn wohl von innen ihre tür abgeschlossen, woraufhin er schon anfing zu knurren. Ich wollte dann einfach runter gehen und dabei hat er sich etwas gewerrt an der tür vorbei zu gehen ...

Wie kann das plötzlich passieren? Von jetzt auf gleich? Wo er doch vorher so aufgeschlossen gegenüber jedem war.

Ach ja, kurz bevor er das anbellen von menschen begann, zeigte sich plötzlich schon angst in manchen hausfluren die treppen hinab oder hinauf zu gehen...


Er ist jetzt 6 monate alt. Unsere hundetrainerin sagt, das wäre die fremdelphase und das würde sich von alleine wieder legen.
Sie kennt ihn aber auch erst seit er das problem hat. Also weis sie nicht wie unfassbar aufgeschlossen er vorher war.
Und sie hat ihn auch noch nicht in so einer situation erlebt, sondern war hier in der wohnung aus einem ganz anderen grund und ich hatte sie das dann nur nebenbei gefragt.

Ach ja und er bellt auch plötzlich wenn es klingelt, oder manchmal wenn jemand durch den hausflur läuft.

Das alles ist ganz plötzlich aufgetreten, ohne ersichtlichen grund.

Ich mache mir große sorgen ...

Liebe grüße
Isabell

1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 07.09.2019
Hallo Isabell,
Yoshi war vorher nicht nur unfassbar aufgeschlossen, er war offensichtlich auch unfassbar unerzogen. Da hilft einfach nur Disziplin.
Dass er beim Klingeln bellt, zeigt, dass er regeln muss. Das tun Hunde, die nicht geführt werden, sondern selbst gezwungen sind, das Ruder zu übernehmen. Die meisten Hunde kommen damit nicht zurecht und bellen dann wegen allem.
Üben Sie zuerst mit dem Hund, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Wichtig: Sie reagieren nicht darauf, schicken den Hund, wie zuvor geübt, an seinen Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen den Hund an seinem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch rein bitten. Sobald der Hund wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.
Wenn das funktioniert, hat er schon ein wenig Disziplin gelernt.
Wenn Sie anfangen, Ihren Hund zu führen, wird er sich auf Sie verlassen können und auch nicht mehr überall bellen müssen. Allerdings heißt führen nicht, den Hund mit Leckerchen zu locken.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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