Aggression nach Angriff

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
Buchloh schrieb am 07.09.2015
Unser gut 3-jähriger Rüde wurde vor einiger Zeit von einem belgischen Schäferhund angegriffen. Dieser kam von hinten und sprang unserem Hund auf den Rücken und verbiss sich. Weder unser Hund noch ich hatten ihn kommen sehen und entsprechend überrascht waren wir!.

Seitdem führe ich unseren Russen im Wohnumfeld dieses Hundes nur noch an der Leine, denn leider hat unser Hund sich diesen Angriff gemerkt. "Der Belgier" ist sehr aggressiv und der einzige Hund, auf den unser reagiert. Ansonsten ist er nämlich eine ziemlich "coole Socke". Ich möchte unbedingt verhindern, dass die zwei aufeinander losgehen.

Mir fehlt ein Handwerkszeug, wie ich meinen Hund wieder umkonditionieren und ohne Knurren, Zähne fletschen und Ziehen an seinem Hassobjekt vorbeiführen kann. Danke im Voraus für jeden Tipp.
1 Antwort
Hallo,
würde denn der andere eine Begegnung mitmachen?
Auf jeden Fall machen Sie Ihren HUnd so wieder fit:
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen ohne etwas zu tun, reagieren Sie sofort, vor dem Hund, wenn es geht, das schafft Vertrauen.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Wenn er das gelernt hat und sich nach Ihnen richtet, können Sie vorsichtig versuchen, dem Hassobjekt wieder von weitem anzunähern. Wenn Sie viel geübt haben, und Ihr Hund IHnen vertraut, werden Sie vorbeikommen - seien Sie vorsichtig und vorausschauend!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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