Erziehung und bellen

Mangelnder Gehorsam
Tala schrieb am 10.08.2016
Hallo, ich habe eine dsh-Australian Shepherd Hündin aus einer Tötungsstadion in Ungarn über den Tierschutz übernommen. Sie ist jetzt drei Jahre und war 9 Monate alt bei der übernahmen. Da ich schon immer dsh besessen und auch ausgebildet habe stehe ich jetzt bei dieser Hündin vor ein Riesen großes Problemmüll. Sie bellt bzw knurrt sobald sich jemand an unserem Haus vorbei bewegt hierbei ist es egal welche Uhrzeit es ist. Weiterhin verbellt und treibt meine Pferde ( die es Gott sei dank gewöhnt sind und teilweise auf sie eingehen und mir Ihr spielen) alle erziehungsversuche mit Futter, Spielsachen funktionieren bei ihr nicht da das alles draußen uninteressant ist. Ich habe jetzt es soweit hinbekommen das sie wenigstens kurzzeitig bei Fuß bleibt. Sitz klappt selbst auf Entfernung jedoch nur solange sie nichts anderes sieht.
Meine Frage wäre jetzt wie bekomme ich sie dazu das sie besser folgt da sie beim reiten mitgehen soll und wie bekomme ich die helleren in den Griff ?
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 24.08.2016
Hállo, Sie haben es mit zwei unterschiedlichen Verhaltenskreisen zu tun, die jedoch rassebedingt genetisch disponiert sind. Zum einen beobachten Sie ein Territorialverhalten. Dass sie hierbei das Territorium zu weit zieht, lässt auf eine gewisse Unsicherheit schließen, die aufgrund der Situation in der Tötungsstation wahrscheinlich vorhanden ist. Hier sollten Sie zwei Dinge beachten. Zum einen sollten Sie die Selbstsicherheit Ihrer Hündin durch Aufgaben, die sie mit etwas Herausforderung bewältigen kann, stärken. Des weiteren würde ich mit Ihr an einer Schleppleine trainieren, dass Leute, Hunde etc. an Ihrem Grundstück vorbei gehen können, ohne dass Ihre Hündin bellt. Lassen Sie Ihre Hündin nur in den Garten, wenn Sie auch Zeit haben zu trainieren. Nehmen Sie sie an die Schleppleine und führen Sie sie kommentarlos ins Haus, sobald sie bellt. Bellt Sie nicht, wird sie mit einem Spiel belohnt.
Auch das Bellen und treiben ist genetisch disponiert. Dies ist ein typisches Hüteverhalten. Doch auch Hütehunde dürfen nicht alles tun, was ihnen in den Kopf kommt. Gehorsam wird hier groß geschrieben und Impulskontrolle. Da Ihre Pferde zum Glück das Verhalten gewohnt sind, nutzen Sie dies doch zum Trainieren. Beginnen Sie hier in einem Abstand, in der der Gehorsam noch gut funktioniert. Bringen Sie ihr bei, sich auf Signal hin hinzulegen, Wir arbeiten mit Hütehunden auch gerne mit markierten Decken. Dann werden die Hund auf die verschiedenen Decken geschickt und müssen dort auf die nächste Aufgabe warten. Longiertraining bietet sich hier an, Treibball oder vielleicht haben Sie auch einen Hundetrainer in der Nähe, der Hütetraining anbietet. Die Bellerei wird mit wachsender Sicherheit und sinkender Erregung weniger werden. Beachten Sie immer, dass Hunde oftmals Bewegung benötigen, um Stress abzubauen. Ein Hüteverhalten nur mit Sitz und Platz zu kontrollieren ist deswegen schwer. Mit schwer kontrollierbaren Hunden arbeite ich an meinen Schafen gerne, indem ich meine Schafe im Roundpen schütze und die Hunde erst einmal um den Roundpen laufen lasse und hier die "Stops", "Sitzs" und "Platzs" übe. Erst wenn Sie kontrollierbar sind, dürfen Sie zu den Schafen rein. :) Dies könnten Sie evtl. auch mit Ihren Pferden machen.
Mit nur einem Pferd beim Ausreiten kann es aber auch schon behilflich sein, wenn Sie mit Hund und Pferd erst einmal spazieren gehen. Nehmen Sie dazu beide an die Leine und beginnen Sie mit einem kurzen Spaziergang. Wenn Ihre Hündin dann entspannen kann, dann können Sie es ja mal versuchen aufzusitzen.
Für weitere Anregungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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