Hilfe zur Leinenführigkeit

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
ria.sophie schrieb am 11.07.2019
Hallo, meine Hündin (Labrador, 2 Jahre) zickt teilweise sehr an der Leine rum. Beim normalen Gassi gehen ist es immer unterschiedlich - mal ist sie total entspannt und läuft neben mir, mal ist sie nur dabei mich von der einen zur anderen Seite zu ziehen. Hunde werden an der Leine immer angebellt.. Wie könnte man ihr das am besten abgewöhnen? Ohne Leine ist sie friedlich zu anderen, teilweise interessieren diese sie gar nicht.
Liegt dieser Wechsel vom laufen an der Leine an dem Alter (Ich hatte gelesen, dass mit 2 Jahren nochmal so eine Art 2. Pubertät kommt)?

Des Weiteren zieht sie sehr extrem wenn wir zur Hundewiese oder ans Wasser gehen, wie kann man dss beheben?


Danke im Voraus für Ihre Antwort!
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 11.07.2019
Guten Tag,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg. So wird es auch sein, wenn Sie zu Hundewiese oder ans Wasser gehen. Genau in solchen Situationen kann man, mit sehr viel Geduld und Konsequenz, die Leinenführigkeit üben.
NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen, zu Bekannten, zur Hundewiese oder dem Wasser will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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