Was mache ich, wenn mein Hund nicht mehr spazieren gehen will?

Welpenerziehung ❯ Leinenführigkeit
Chantal10 schrieb am 03.03.2021
Ich habe einen sechs Monate alten Welpen. Es ist ein Rüde und ich habe ihn mit 10 Wochen bekommen. Er war von Anfang an sehr lernfähig, konnte schnell die Grundkommandos und mittlerweile klappen auch die wichtigen Verhaltensregeln wie z.B. alleine zuhause bleiben und der Rückruf und die Leinenführigkeit mit ein paar Ausnahmen sehr gut. Natürlich hat er auch mal schlechte Tage und wir sind auf jeden Fall noch in der Trainingsphase.

Nun aber zu meinem Problem. Ich merke das mein Hund (der übrigens Snow heißt) langsam in die Pubertät kommt und manchmal ein bisschen die Rangordnung vergisst. Seit einigen Wochen ist es nun so, dass Snow während wir spazieren gehen mitten auf dem Weg stehen/sitzen bleibt und einfach nicht mehr mitkommt. Ich kann dann machen, was ich will. Ich habe mich daraufhin auch informiert und verschiedene Methoden ausprobiert wie z.B. freundlich den Befehl „komm“ geben oder erst sanft und dann auch etwas energischer an der Leine ziehen. Alles hat nichts gebracht. Auch warten bringt nicht. Er kann das mehrere Stunden aushalten.

Am Ende muss immer mein Mann kommen, bei ihm gibt es das gleiche Problem: Snow kommt nur mit, wenn mehrere mit ihm spazieren gehen. Als alles nichts gebracht hat, habe ich nach der Ursache des Problems gesucht. Als erstes dachte ich, dass er vielleicht vor dem Zug, welcher an dieser Stelle entlang fährt, Angst hat. Daraufhin habe ich die Strecke des Spazierganges gewechselt, hat aber leider auch nichts gebracht. Dann dachte ich, dass er wahrscheinlich keine Lust hat von der schönen Wiese wieder zurück nach Haus zu gehen, also bin ich länger da geblieben um ihn noch mehr auszulasten. Auch kein Erfolg.

Also ist meines Wissen nach die einzige Möglichkeit, dass er keinen Respekt mehr vor mir und meinem Mann hat, wahrscheinlich wegen der Pubertät, denn wenn mein Bruder, mit dem wir zusammen wohnen, mit Snow raus geht, kommt er ohne Probleme mit... Ich bin echt am verzweifeln! Bin über jede Hilfe dankbar!!!
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.03.2021
Hallo Chantal,
dass Sie einen 6 Monate alten Hund immer noch als Welpen bezeichnen bringt mich zu der Annahme, dass Sie sich einfach, nach Ansicht des Hundes, den Respekt nicht verdient haben. Bei Ihrem Bruder scheint es ja zu funktionieren. Also liegt es nicht an der Pubertät. Es liegt daran, dass Sie evtl. von Anfang an dem süßen Welpen viele, wenn nicht alle, Entscheidungen überlassen haben. Das nutzt er jetzt aus.
Treffen also Sie in Zukunft ALLE Entscheidungen. Wann gestreichelt wird, wann er auf Sofa oder Bett darf, wann und wie lange gespielt wird und wo es lang geht beim Spaziergang.
Wenn er das nächste Mal stehen bleibt, nehmen Sie die Hände mitsamt Leine auf den Rücken und gehen weiter. Schauen Sie nicht auf den Hund sondern nach vorne. Wenn Sie zügig gehen hat er keine Chance. Wenn er zu schwer ist bleiben Sie mit gespannter Leine stehen, auch hier, ohne ihn anzuschauen oder zu reden. Selbst der dickste Dickkopf gibt irgendwann nach. Seien Sie sturer als der Hund!

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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