Hört draussen nicht.

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
MOLDI schrieb am 29.12.2016
Im Haus hört er aufs Wort. Keine Probleme. Allerdings wenn wir rausgehen, zerrt er an der Leine. Ich kann ihn nicht freilaufen lassen, sobald er ein Kaninchen oder was anderes sieht, spurted er los. Hören tut er dann nicht. Es macht keinen Spaß mit ihm rauszugehen. Ansonsten ist er ein freundlicher lieber grosser Hund.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 30.12.2016
Hallo,
wenn Sie einen Hund versuchen, zu überlisten, erreichen Sie erstens, dass er Sie früher oder später durchschaut und zweitens, dass er Sie mit der Zeit nicht mehr ernst nimmt. Das sichere Heranrufen üben Sie am besten mit einer Schleppleine, die Sie am Geschirr befestigen. Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und den Hund, wenn er nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt er ein Leckerchen und wird sofort wieder laufen gelassen. Wenn er kommt, ohne dass Sie ihn ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden so dass er frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie den Kleinen aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihm nicht hinterher oder locken ihn sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen.
Zusätzlich können Dummy- oder Sucharbeit einen Hund vom Jagen abhalten, es zumindest unter Kontrolle bringen. Sie finden dazu eine Menge Literatur oder Videos bei YouTube.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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