Hündin zieht nach hinten

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Andrea S. schrieb am 02.03.2018
Holly ist eigentlich eine sehr aufmerksame, verspielte und rennfreudige Hündin. Laut Tierarzt ist sie kerngesund. Seit ich sie (mit sechs Monaten) bekommen habe, kämpfen wir allerdings mit der Leinenführigkeit.
Das Problem: Holly zieht nach hinten, versucht das Tempo zu bestimmen oder verweigert sich, indem sie sich auf den Boden wirft. Ich kenne keinen Hund der sich so verhält und habe auch noch nie Ratschläge zu diesem Problem gefunden. Auffällig ist, dass sie in der Gruppe immer hinten laufen will- was mich nicht stört. Wenn sie ohne Leine läuft, muss ich mich nur immer wieder umdrehen, weil sie oft weit zurück fällt und gerne die Gelegenheit nutzt, um ins nächste Gebüsch zu verschwinden.
An der Leine muss ich ich sie ständig animieren oder mitziehen. Beides ist auf die Dauer anstrengend und frustrierend. Ist das vielleicht ein rassentypisches Verhalten? Leider kenne ich keine anderen Corgibesitzer, nur Bilder von Corgis, die sich an der Leine auf den Boden werfen, habe ich schon oft im Internet gesehen.
Die Hundeschule, die wir anfangs besucht haben, konnte mir auch nicht weiter helfen. Vielleicht haben Sie einen Rat?!
Danke und Grüße!
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 05.03.2018
Hallo Frau Schlößer,
Corgis sind Hütehunde. Dass sie also gerne hinten läuft, kann durchaus rassespezifisch motiviert sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Hütehunde nun gerne hinten laufen. Sie schreiben nun leider nicht, was Sie bisher ausprobiert haben und aus der Distanz heraus lässt sich das sicherlich auch nicht gut lösen. Dennoch möchte ich Ihnen hier einmal ein paar Ideen geben:
- Bringen Sie Ihrer Hündin bei, dass sich Blickkontakt lohnt. Belohnen Sie jeden Blickkontakt, den Ihre Hündin von sich aus aufnimmt. Dazu eignet sich auch folgende Übung: Nehmen Sie Ihre Hündin an die Leine und stellen Sie sich an eine langweilige Stelle. Sobald Ihre Hündin mit der Umwelterkundung fertig ist, wird ihr langweilig werden. Irgendwann wird sie Sie ansehen. Das belohnen Sie mit Clicker oder Markerwort und Leckerchen. Wiederholen Sie diese Übung mehrfach, Drehen Sie sich dann leicht von Ihrer Hündin weg, so dass sie sich bewegen muss, um Sie anzusehen. Schaut sie Sie an, dann wieder Belohnung.
- Klingt blöd, ist aber so - Hinten ist immer eine Sache der Perspektive. Ist Ihre Hündin zu weit hinten, drehen Sie doch einfach mal um und gehen wieder in die andere Richtung. Schon ist Ihre Hündin vorne.
- Sie könnten auch mit einem Clicker arbeiten und das neben Ihnen oder vor Ihnen laufen bestätigen.
- Wenn Ihre Hündin an der Leine läuft, könnten Sie ein freundliches "Bei Fuß" gehen.
- Im Freilauf bieten Sie Ihrer Hündin Beschäftigungsmöglichkeiten mit Ihnen zusammen an.
Herzliche Grüße
G. Holz
Hundetrainerin
www.wolf-inside.de
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