Leinenführung

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
JenniHolgerson schrieb am 23.04.2016
Hallo Liebe Hundetrainer,

Ich habe einen fast drei jährigen Jack Russel. Ein sehr aufgeweckter, neugieriger Und verschmuster liebevoller Hund.

Jeder Spaziergang mit ihm wird manchnal zur Herausforderung. Er zieht an der Leine sehr extrem, wenn er aber merkt das wir wieder in Richtung zuhause gehen hört dies auf bzw wird weniger.

Wenn er andere Hunde sieht wird er total verrückt und dreht Durch, dass äußert sich in dem er stark zieht und sich drei mal um seine eigene Achse dreht.
Auch wenn ein LKW, Motorrad oder Bus an uns vorbei fährt bellt er und zieht stark.

Ich habe schon sehr viel probiert, aber nie hat wirklich etwas geholfen.

Auf Leckerlis reagiert er außerhalb der vier Wände nicht, weil draußen alles interessanter ist. Auch der Gehorsam lässt manchmal zu wünschen übrig (drinnen funktioniert das einwandfrei).

Ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tipps geben.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 24.04.2016
Hallo Jenni,
wenn Sie versuchen, mit Leckerchen den Hund abzulenken werden Sie für ihn zum Futterautomaten und unglaubwürdig. Das erklärt auch, warum er draußen nicht hört.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Wenn Sie ihn an anderen Hund vorbei FÜHREN statt sich führen zu lassen, wird er auch da nicht mehr durchdrehen.
Das sichere heran rufen üben Sie am besten mit einer Schleppleine, die Sie am Geschirr befestigen. Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und den Hund, wenn er nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt er ein Leckerchen und wird sofort wieder laufen gelassen. Wenn er kommt, ohne dass Sie ihn ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden so dass er frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie den Kleinen aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihm nicht hinterher oder locken ihn sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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