Hallo,
darf ich fragen, wie alt Ihr Hund Whisky ist?
Für junge Hunde ist die Welt noch sehr aufregend und manchmal vergessen sie in ungewohnten Umgebungen daher ihr Benehmen. Vielen Hunden fällt es auch schwer, nicht vorne zu laufen. Besonders dann, wenn die Kinder vorne auch noch Action machen, also nicht so langweilig sind, wie wir Erwachsene. :-)
Labradoodles sind sehr intelligente Hunde, die eigentlich schnell lernen, aber auch ausgelastet werden müssen, sowohl körperlich als auch geistig.
Wenn ich es richtig verstehe, wenden Sie die Stop- und Go-Methode an. Das machen wir auch. Ich beschreiben Ihnen einfach mal unseren Aufbau, vielleicht können Sie dann Ihr Training noch einmal optimieren.
Erste Regel: An straffer Leine kommt der Hund nie voran. Auch nicht um den Freund zu begrüßen oder weil er schnell mal sich erleichtern muss.
Zweite Regel: Vergisst der Hund, dass die Leine locker zu sein hat, dann bleiben wir stehen. Der Hund muss die Leine lockern. Er kann sich zu uns umdrehen, er kann einen Schritt zurückgehen oder er kann durch Gewichtsverlagerung die Leine lockern. Setzt oder legt er sich hin, dann gehen wir langsam rückwärts und erhöhen die Leinenspannung. Der Hund muss aktiv die Leine lockern.
Dritte Regel: Will der Hund zu einer begehrten Schnüffelstelle oder zu einem anderen Hund und zieht dabei an der Leine, dann drehen wir uns um, gehen solange in die andere Richtung, bis wir wieder die Aufmerksamkeit des Hundes haben. Dann starten wir wieder einen Versuch uns der gewünschten Stelle mit lockerer Leine zu nähern. Gelingt uns das nicht, drehen wir wieder um.
Am Anfang kann die Leinenführung erleichtert werden, indem wir ein Aufmerksamkeitssignal aufbauen. Hierfür schnalzen wir mit der Zunge und werfen im gleichen Moment ein Leckerli auf den Weg. Am geeignetsten sind Leckerlis, die nicht wegspringen oder wegrollen, z.B. Käse oder Fleischwurst. Die Leckerlis werden in den Leinenbereich geworfen. Damit erklären wir unserem Hund, dass es in unserem Leinenbereich schön ist. Erhalten wir durch das Schnalzgeräusch die Aufmerksamkeit, dann können die Leckerchen wieder ausgeschlichen werden.
Vorsicht Falle:
Am Anfang geben wir das Aufmerksamkeitssignal sehr häufig, später dann nur noch kurz bevor die Leine straff wird. Hunde bilden schnell Handlungsketten nach dem Motto: Ich muss an der Leine ziehen, dann schnalzt Herrchen/Frauchen mit der Zunge und das Leckerli fliegt.
Der Hund muss immer die Leine lockern. Leider neigen wir Menschen dazu, den Hund mit der Leine kurz zu uns zu ziehen. Doch dann hat nicht der Hund die Leine gelockert, sondern wir. Es ist daher ratsam für dieses Training die Leine mit beiden Händen in der Schlaufe zu halten oder die Leine um den Bauch zu binden.
Hunde lernen durch Erfolg und Misserfolg. Hat er immer Misserfolg durch das Ziehen, dann wird er es unterlassen. Hat er Erfolg, vor allem ab und zu, dann verstärkt sich das Verhalten des Ziehens.
Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung eines Geschirrs nach der TTouch-Methode. Bitte nicht mit dem Erziehungsgeschirr verwechseln, denn dieses arbeiten mit Schmerz.
Das Geschirr nach der TTouch-Methode hat sowohl auf dem Rücken als auch an der Brust einen Ring, in die die Leine eingehakt wird. Durch diese beiden Führungspunkte kann der Hund seine Balance finden und lässt sich leichter führen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Training und viel Erfolg, stehe Ihnen aber gerne für weitere Anregungen zur Verfügung.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
amtlich genehmigte Hundetrainerin
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