Was tun bei mangelnder Leinenführigkeit?

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Kerstin H. schrieb am 21.04.2021
Beim Gassi gehen zieht sie ständig an der Leine. Jagd jedem Vogel hinterher.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 21.04.2021
Hallo Kerstin,
leider schreiben Sie weder, wie alt die Hündin ist, wie lange schon bei Ihnen noch, ob und wie Sie die Leinenführigkeit trainiert haben.
Deshalb kann ich Ihnen nur ganz allgemein antworten.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
So trainieren Sie auch die Leinenführigkeit. Gehen Sie einfach los, drehen der Hündin den Rücken zu und beachten Sie nicht weiter. Auch kein KOMM, kein Anschauen. Sie gehen, als hätten Sie keinen Hund dabei, gehen nach rechts, nach links, drehen plötzlich um. So lernt die Hündin, sich auf Sie zu konzentrieren statt umgekehrt.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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