Wie Führung an der Leine übernehmen?

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Bonny2208 schrieb am 01.02.2021
Hey.

Mein Chihuahua ist erst ein Jahr alt.

Kurzfassung: Er war sehr untergewichtig, wog nur 250 Gramm mit drei Monaten, wurde deshalb sehr verwöhnt. Er durfte nicht mit anderen Hunden zusammen sein, weil er vor dem 6. Lebensmonat nicht geimpft werden konnte. Aufgrund dessen hat er Angst vor anderen Hunden. Zudem muss ich sagen, dass er sehr klein ist, kleiner als normale Chihuahuas.

Zuhause hört er, da ist alles in Ordnung. Nur wenn er alleine schlafen soll, fängt er an wie verrückt zu jaulen bzw. richtig zu weinen durchgehend, auch wenn er mal im anderem Zimmer ist.

Aber ganz schlimm ist es, sobald wir draußen sind. Er geht seine Wege. An der Leine geht er überhaupt nicht, er legt sich einfach hin, wenn ich in eine Richtung gehe, in die er nicht möchte und er bellt alles und jeden an.

Es macht echt keinen Spaß mehr.

Was kann ich tun?
1 Antwort
Hallo, Sie sagen es ja schon selbst, er wurde sehr verwöhnt und das ist wahrscheinlich bis heute nicht anders. Gut aufgrund seiner Vorgeschichte hat er die ersten 6 Monate nicht allzu viel gelernt. Ich weiß, bei kleinen Hunden und wenn sie dann noch zarter sind, neigt man oft dazu sie beschützen zu wollen und ihnen viel mehr durchgehen zu lassen als bei einem anderen Hund. Und jetzt ist er 1 Jahr und lässt mal raus, was in ihm steckt. Fangen Sie in der Wohnung an, dass er dort Regeln bekommt und für Aufmerksamkeit und Sozialkontakt Ihrerseits "arbeiten" muss. Sorgen Sie dafür, daß er nicht überall hinterlaufen darf, sondern einen festen Platz hat, wo er auch mal bleiben muss. Bringen Sie ihn in sein Körbchen und machen ihn dort fest und gehen kurz außer Sichtweite. Ist er ruhig loben Sie ihn, jault er wenn er Sie sieht, gehen Sie kommentarlos wieder raus - zählen bis 2 und kommen wieder herein. Hat er es nach einiger Zeit verstanden, daß Sie immer wieder zurückkommen, verlängern Sie die Zeit. Ein Hund, der immer und überall dabei ist, braucht eine feste Tagesstruktur und Distanz zur Besitzerin. Desweiteren üben Sie bitte in der Wohnung mit ihm Grundgehorsam und auch die Leinenführigkeit, klappt es dort ganz gut, versuchen Sie das ganze draußen weiterzuführen. Sie sollten sich dazu einen Ort aussuchen, wo nicht alle 5 Minuten Hunde sind, vor denen er Angst hat. Hunde, die in etwa seine Größe haben sollte er nach Absprache mit den jeweiligen Besitzern mit Ihnen zusammen kennenlernen. Legt er sich draußen einfach hin, wenn Sie die Richtung wechseln, bleiben Sie stehen und halten ihm ein Leckerchen vor die Nase und locken ihn damit in die andere Richtung. Durch die Erziehung von Ihnen und dadurch, dass er nicht immer seinen Willen bekommt, wird er Ihnen mehr folgen und die Spaziergänge werden besser. Es dauert natürlich alles seine Zeit. Haben Sie Geduld und fangen Sie an, ihn als Hund zu sehen auch wenn er klein ist.

Viele Grüße aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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