Ziehen an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Bibiana schrieb am 13.04.2018
Wir haben einen Silver Labrador der sehr temperamentvoll ist einige Hundebesitzer haben mich schon darauf angesprochen das es dann wohl kein reinrassiger Hund sein kann sondern eher mit einem weimaraner gekreuzt wurde.Wir haben ihn aber mit Papieren natürlich vom Züchter gekauft da es mir wichtig war einen gesunden Hund in unsere Großfamilie willkommen zu heißen.Doch nun behaupten einige ansässige das ich den Labrador /Weimaranermix nie ruhig bekommen werde da ein Weimaraner einen natürlichen jagdtrieb von Natur aus besitzt und das sich auch sein Verhalten an der Leine geführt zu werden nicht ändern wird.Das beschäftigt mich natürlich sehr denn ich /wir haben bisher schon einiges an Ratschlägen ausprobiert doch ausschließlich mein Mann und ich können ihn einigermaßen führen da er immer noch zieht wir haben auch das Halsband ganz weggelassen und sie trägt nun ausschließlich ein Geschirr was könnte ich ihrer Meinung nach noch machen damit sie das Ziehen einstellt? Bin für jeden Ratschlag dankbar LG Bianca
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 13.04.2018
Guten Tag Bianca,
Geschirre wurden ursprünglich für Zughunde hergestellt, damit sie bequem, ohne sich zu verletzen, ziehen können. Um einem Hund das Ziehen abzugewöhnen sind sie deshalb denkbar ungeeignet. Ausnahmen sind Welpen und kleine Hunderassen.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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