Ersthund mit Welpe überfordert?

Hundetrainer-Sprechstunde
Sam S. schrieb am 16.09.2024
Wir haben einen Ersthund, französische Bulldogge (männlich, 11 Jahre), und seit mehreren Wochen einen jetzt 13 Wochen alten English Bulldog-Welpen (männlich). Anfangs war unser Ersthund mit der Situation ziemlich überfordert, was sich durch gesteigerte Anspannung gezeigt hat, und nach einer gewissen Zeit hat er auch versucht aufzureiten, was wir aber dann irgendwann unterbunden haben. Diese Anspannung hat sich dann auch nach einer guten Woche gelegt und es wurde harmonischer.

Der kleine hat dann aber im Spiel immer wieder die Lefzen und Backen von dem großen angeknabbert und gebissen, bis er sich auch immer nach einer gewissen Zeit durch eine Zurechtweisung gewehrt hat. Leider hat der Kleine sich daran nicht sonderlich gestört, so dass wir immer öfter dazwischen gehen mussten, damit es nicht ausartet. Leider hat et mittlerweile auch eine 1cm große Wunde die täglich versorgt werden muss. Bis auf die kurzen Momente an denen der Kleine in seine "5 Minuten" hatte, ging eigentlich alles so weit gut, auch das Gassi gehen mit den beiden zusammen. Doch seit einer knappen Woche hat sich das schlagartig geändert. Nun ist der große wieder, sobald er den Kleinen sieht, total angespannt und wenn sie sich näherkommen, versucht er immer sofort aufzureiten, und sein Erregungszustand wird dann immer größer, beginnt zu hecheln und auch so schrill zu bellen. Und das ist sowohl in der Wohnung als auch draußen. Mittlerweile müssen wir zu zweit mit den Hunden Gassi gehen damit wir eine größere Distanz einhalten können, und dann geht es einigermaßen. Zuhause wenn der kleine schläft, dann beruhigt sich der große auch und findet Ruhe, aber sobald der kleine umher läuft dann regt er sich wieder auf. Wenn man verhindert, dass sie zueinander können und sie z.B. in einem Raum auf Distanz halten z.B. durch ein Gitter, dann fiept der Große auch manchmal oder zittert sogar durch die Anspannung. Anfangs dachten wir es könnte auch eine sexuelle Komponente geben, z.B. dass er nicht so recht weiß, ob es sich bei dem Kleinen um Männlein oder Weiblein handelt, aber Mittlerweile denken wir dass es evtl. eher Angst ist oder dass er nicht mit der Situation umgehen kann. Könnten sie uns evtl. bei unseren Problemen helfen?
Vielen Dank, Sam
1 Antwort
Hallo Sam,

auch wenn das jetzt vielleicht hart klingt, aber Euer Ersthund hat sich nicht ausgesucht, dass noch ein Welpe einzieht.
Bedeutet: Ihr habt dafür zu sorgen, dass der Kleine Euren Ersthund in Ruhe lässt. "Spielerisches" in die Lefze knabbern ist nicht in Ordnung und hätte von Euch sofort unterbunden werden sollen. Bitte künftig darauf achten.
Euer Ersthund ist schon ein Senior und der Welpe gehört zu einer Rasse, die bekanntermaßen sehr dickköpfig ist - da ist es nur fair, dass ihr vermehrt für Ruhe bei Eurem Ersthund sorgt.

So wie ihr das Verhalten Eures Ersthundes beschreibt, ist er mit der Situation komplett überfordert. Das Aufreiten klingt eher nach Überforderung / Übersprung.

Wichtig wäre jetzt vor allem, dass ihr darauf achtet, dass sich so wenig wie möglich für Euren Ersthund ändert: Rituale und Routinen beibehalten. Auch mal alleine mit ihm Gassi gehen und ihm einen Rückzugsort bieten, zu dem der Welpe keinen Zutritt hat.

Bei weiteren Rückfragen gerne melden.
Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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