Hallo Daniela,
ja, das ist ein Problem. Hat er denn gelernt, allein zu bleiben? Normalerweise fängt man damit im Welpenalter an, einen Hund daran zu gewöhnen allein zu bleiben. Man kann nun versuchen, ihn wie einen Welpen schrittweise an das Alleinsein zu gewöhnen. Er darf in der Trainingsphase aber keinen Stress erleiden, d.h. er darf nur so lange allein gelassen werden, wie er es vom Trainingsstand aushält. Ggfs. gibt es eine Hundebetreuung, wo er tagsüber sein kann, bis er selbst gelernt hat, dass es nicht schlimm ist, wenn Sie weg sind. Die Musik hilft nur, wenn er auch sonst mit der Musik entspannt reagiert - meistens ist es aber auch eher klassische Musik.
So hier die Trainingsschritte:
Fangen Sie damit an, Ihrem Hund einen festen Liegeplatz zuzuweisen, an dem er sich sicher fühlt. Viele Hunde mögen es, in einer Höhle zu liegen, da sie sich dort geborgen fühlen. Nutzen Sie dann eine Hundebox!
Als erstes muss Ihr Hund nun lernen, dass er Ihnen im Haus nicht mehr auf Schritt und Tritt folgen darf. Er soll alleine in einem anderen Raum bleiben, zunächst einmal nur ein paar Sekunden, später dann immer länger! ***
In einem zweiten Schritt müssen Sie dann Schlüsselreize abbauen. Hunde sind sehr genaue Beobachter, sie wissen schon, dass Sie nun wieder die Ausgehschuhe anziehen, den Schlüsselbund aufnehmen und dann wieder das gefürchtete Alleinebleiben kommt. Verändern Sie Ihre Gewohnheiten, gehen Sie einfach einmal ohne Mantel hinaus. Ziehen Sie die Ausgehschuhe an, nehmen Sie den Schlüssel in die Hand und setzen Sie sich dann auf das Sofa, um einen Kaffee zu trinken. Je weniger Ihr Hund die Dinge vorhersehen kann, desto weniger fängt er vorher schon an, in Panik zu verfallen.
Im nächsten Schritt verlassen Sie nun das Haus, auch hier fangen Sie wieder erst mit wenigen Sekunden an. Gehen Sie so oft wie möglich in diesen kurzen Einheiten hinaus. Für einen besseren Überblick können Sie hierfür auch ein Trainingstagebuch einführen. Jetzt heißt es durchhalten, steigern Sie Schritt für Schritt die Zeit, die Ihr Hund alleine bleiben kann. Wenn Sie es geschafft haben und Ihr Hund 20 bis 30 Minuten alleine zu Hause schafft, können Sie die Schritte immer größer machen.
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- bis zu 3 min., wenn der Besitzer den Raum bei geöffneter Tür
- bis zu 3 min., wenn der Besitzer den Raum abwechselnd verläßt und wiederkommt und dabei
jeweils die Tür schließt;
- bis zu 5 min., bei geschlossener Tür, während der Besitzer aber in der Wohnung bleibt;
- bis zu 5 min., bei geöffneter Tür, während er Besitzer die Wohnung aber verläßt
- bis zu 10 min.,……. – bis zu 15 min. usw.
Wichtig:
Nicht Zurückkommen, wenn der Hund noch winselt oder bellt – warten bis er sich beruhigt hat,
erst dann die Wohnung/Zimmer betreten.
Die nächste Frage ist, warum er ständig bellt. Ein Hund macht etwas, wenn er sich einen NUTZEN von seinem Handeln verspricht. Was kann es bei Ihrem Hund sein? Bekommt er dadurch Aufmerksamkeit - egal ob negative oder positive? Oder ist es aus Unsicherheit? Hat er Angst vor einigen Situationen - wie ist er sonst im Alltag? Vielleicht kommen Sie selbst dahinter oder es ist ratsam eine Fachfrau oder -mann zu organisieren, der Vorort die Situation anschaut.
Viele Grüsse
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de