verlassensängste

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
xxx761 schrieb am 16.09.2015
Hallo ;-)

Obwohl ich von klein auf (10 wochen) immer wieder probierte, ashani systematisch (zeitabstände steigernd) allein zu lassen, ist dies bis heute meist einfach nur ein drama. Sie heult ununterbrochen. Videoaufnahmen während meiner abwesenheit haben mir gezeigt, dass sie ruhig auf der couch sitzt und Stundenlang durch-heult ...
Ausgedehntes laufen vorher, radio & kauknochen während dem allein bleiben haben auch nicht geholfen bisher.
woran kann ihr verhalten liegen und was kann ich noch probieren,um dieses Verhalten zu ändern?
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 17.09.2015
Guten Morgen,

das Heulen ist ein Zeichen, dass Sie versucht akustisch Kontakt aufzunehmen. Wölfe zeigen dieses Heulen, wenn sie ihr Rudel "verloren" haben. Sobald sie dann Antwort bekommen, können sie zu ihrem Rudel zurückkehren.

Wölfe markieren auch Ihre Territorium durch ein Wolfsheulen, Da Ihre Hündin dieses Heule jedoch nur in Ihrer Abwesenheit zeigt, nehme ich eher an, dass es sich um die erste Variante handelt.

Wie würden Sie denn Ihre Hündin ansonsten beschreiben? Ist sie sehr anhänglich? Ehre unsicher? Folgt sie Ihnen auch ansonsten auf Schritt und Tritt?

Bauen Sie das Alleine Bleiben noch einmal auf. Bringen Sie Ihrer Hündin bei, dass es in Ordnung ist alleine zu bleiben.
Um Trennungsstress zu vermeiden, ist es wichtig, Ihrer Hündin beizubringen, dass alleine zuhause zu bleiben eine angenehme Erfahrung ist. Eine Zeit in der sie sich entspannen kann oder schöne Dinge tun kann. Die effektivste Möglichkeit zur Vermeidung von Trennungsstress ist ihr beizubringen, dass Alleinsein Spaß macht. Um dies zu erreichen ist eine schrittweise Erhöhung der Abwesenheitszeit wichtig, so dass Ihre Hündin sich nie ängstigen muss und diese Zeit immer mit etwas Schönem verbindet. Die wichtigsten Aspekte dieses Trainings sind, dass die Zeiten des Alleineseins langsam gesteigert werden. Wie langsam hängt von der Entspannung Ihrer Hündin ab. Lassen Sie sie nie so lange alleine, dass sie verzweifelt. Bitten Sie ggfs. Freunde oder Familie in der Zeit der Abwesenheit auf ihn zu achten.
Belohnen Sie Ihre Hündin, wenn er entspannt alleine geblieben ist. Belohnung kann ein Spiel, ein Leckerchen, eine Liebkosung oder ein Lob sein. Wenn sie ängstlich ist, schicken Sie sie wieder auf ihre Decke. Reduzieren Sie dann die Zeit, in der sie alleine bleibt.
Wiederholen Sie die folgenden Trainingsstufen bis sie sicher sind, dass Ihre Hündin glücklich ist.
1. Starten Sie damit, Ihre Hündin auf ihre Decke zu schicken. Dort soll sie eine kurze Zeit verweilen. Bleiben Sie bei ihr stehen. Belohnen Sie sie dafür.
2. Als nächstes schicken Sie Ihre Hündin auf ihre Decke und bewegen Sie sich, solange sie dort bleibt. Belohnen Sie sie dafür.
3. Steigern Sie die Zeit und die Distanz zu Ihrer Hündin. Bleibt sie auf der Decke, wird sie belohnt. Steht sie auf oder jammert sie, wird sie nicht belohnt. Gehen Sie dann aber wieder einen Schritt zurück.
4. Beginnen Sie dann, den Raum zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen.
5. Beginnen Sie dann, die Abwesenheit zu verlängern.
6. Wenn Ihre Hündin dies eine Stunde lang erträgt, sollte es kein Problem sein, sie länger alleine zu lassen. Geben Sie ihr etwas, womit sie sich beschäftigen kann, damit sie sich nicht langweilt.

Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie tun können, damit sich Ihr Hund beschäftigen kann, während Sie weg sind.
Geben Sie ihn einen Knochen oder ein Spielzeug, wenn Sie den Raum verlassen. Stellen Sie sicher, dass das besondere Spielzeug oder Knochen Ihrer Hündin nur zur Verfügung steht, wenn sie alleine gelassen wird.
Geben Sie Ihrer Hündin einen gefüllten Kong oder einen Leckerchenball. Verstecken Sie Leckerchen im Haus, die sie suchen kann oder basteln Sie ihr ein Überrasschungspaket. Diese Dinge beschäftigen ihren Hund geistig.
Räumen Sie diese Dinge wieder weg, wenn Sie heimkommen.
Ihre Hündin wird leichter alleine bleiben, wenn sie zuvor beschäftigt wurde. Gehen sie vor dem Alleinebleiben spazieren und lasten Sie sie dabei ordentlich aus. Machen Sie Suchspiele auf Ihrem Spaziergang, lassen Sie sie mit der Nase arbeiten. Warten Sie dann noch 30 Minuten, bevor Sie sie alleine lassen.
Geben Sie ihr eine halbe Stunde vor dem Alleinebleiben eine Mahlzeit. Geben Sie ihr noch einmal die Möglichkeit sich zu lösen, bevor sie alleine gelassen wird.
Vermeiden Sie jegliche Strafen.
Sollte Ihre Hündin sich schlecht benehmen, während Sie sie alleine gelassen haben, schimpfen Sie nicht mit ihr. Die häufigsten Gründe für Verhaltensprobleme beim Alleinebleiben liegt daran, dass die Besitzer mit ihren Hunden schimpfen, wenn sich der Hund während der Zeit des Alleinebleibens schlecht benommen hat. Ihre Hündin kann Ihre Strafe nur mit ihrem Zurückkommen verbinden, nicht mit der Zerstörung, dem Bellen oder dem Unsauber sein. Ihre Hündin wird dann besorgt über Ihre Reaktion beim nächsten Zurückkehren sein und dies wird ihr „schlechtes Verhalten“ eher noch bestärken.


Herzlichst
Ihrer Gabriele Holz
amtlich genehmigte Hundetrainerin
www.wolf-inside.de

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