Was tun, wenn Hund mich verfolgt?

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Nina_Schmidt schrieb am 22.02.2023
Hallo,

mein Hund ist 3 Jahre alt. Zuvor hat der einer anderen Familie gehört, aber aus familiären Gründen, wurde er uns abgegeben. Wir gehen jeden Tag raus und spielen/trainieren mit Ihm draußen. Ausgelastet ist er auf jeden Fall. Wir haben den Hund alle sehr lieb gewonnen. Mein Problem: Seit Wochen verfolgt er jeden im Haus. Er verfolgt mich auf Schritt und Tritt, wenn ich mal nicht da bin, dann verfolgt er meinen Mann oder meiner Tochter. Wenn ich ihn mal in einem anderen Raum alleine lasse und die Tür schließe, fängt er direkt an zu winseln, kratzen, manchmal auch zu bellen. Er kann keine Minute alleine bleiben. Wir können ihn auch nicht alleine zuhause lassen, da fängt er wieder an sich zu stressen. Abends, wenn wir schlafen gehen, legt er sich neben das Bett. Nur bei einer kleinen Bewegung, bei einem leisen Geräusch, schaut er schon auf. Mitten in der Nacht, wenn einer auf Toilette geht, kommt er auch mit. Ich habe das Gefühl, er hat keinen wirklichen Tiefschlaf. In einem anderen Zimmer möchte er auch nicht schlafen. Tagsüber auch nicht, weil er bei allen Aktivitäten dabei sein möchte.

Was kann ich tun?
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 23.02.2023
Hallo Nina,
das können Sie nur ändern, indem sie es üben.
Wenn Ihr Hund es schon nicht ertragen kann, dass Sie das Wohnzimmer verlassen, hat er natürlich eine Menge Stress, wenn Sie die Wohnung verlassen. Deshalb sollten Sie da schon beginnen. Schließen Sie IMMER die Tür, wenn Sie den Raum verlassen. Schauen Sie ihn weder beim Verlassen noch beim Zurückkommen an, reden Sie nicht mit ihm!
Üben Sie mit ihm zusätzlich das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, SOFORT wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen! Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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