Wie gewöhne ich meinen Hund an meinen neuen Partner?

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Julia A. schrieb am 09.05.2015
Meine Huskyhündin ist sieben Jahre alt.
Von klein auf war sie bei mir und meinem Expartner. Dieser hat sich aber
eher selten um sie gekümmert und war oft sehr aufbrausend. Ob eine
Niederlage bei Fußball oder auf der Konsole hat ihn immer wütend gemacht
und meistens wurde ich angemault oder angeschriehen. Hin und wieder
hat auch mein Hund dass abgekriegt.. & ja dieses A***loch habe ich verlassen.
Seit einem Jahr habe ich einen neuen Partner und seit einem halben Jahr
wohnen wir zusammen. - Wir sind in seine Wohnung gezogen und haben
so gut wie keine Möbel mitgenommen. Auch der Kontakt zu meinen Eltern
- die wir sonst immer 1x die Woche besucht haben, ist aufgrund der Entfernung
auf alle 1 - 2 Monate geschrumpft. Am Anfang hat mein Hund keine 5 min.
nachdem wir unsere Wohnung verlassen haben angefangen zu jaulen.
(Alleine bleiben war in meiner alten Wohnung nie ein Problem) Mittlerweile
hat sie sich besser eingewöhnt und weint nur noch selten wenn wir die
Wohnung für 3-4 Stunden verlassen. Was mir allerdings noch mehr Kopfzerbrechen
bereitet ist, dass sie oft gerade zu ängstlich ist und aufjault wenn mein
Partner mit ihr spielt. Wenn ich den ganzen Tag alleine mit ihr bin ist alles gut..
Doch kommt mein Partner von der Arbeit.. will sie ständig Aufmerksamkeit..
Will das wir sie kraulen... sobald Fußball oder die Playstation läuft gibt
sie keine Ruhe.. kommt schwanzwedelnd und freudig angelaufen.. stellt sich
meistens vor uns und fordert uns auf etwas zu machen.. Wenn wir sie ignorieren
steigert sie sich noch mehr hinein und wir kriegen ihre Pfote auf den Oberschenkel
geknallt... Wenn wir sie streicheln und intensiv Zeit mit ihr verbringen, hilft dass auch
nur selten sie zu beruhigen. Ihre Aufregung gilt aber auch vor allem meinem Freund.
Den sobald ich in ein anderes Zimmer gehe, kommt sie mit und alles ist gut..
Mein Partner hat sie unglaublich gerne und versucht alles.. er streichelt sie bis sie
einschläft und spielt mit ihr (manchmal etwas grobmotorisch - wobei sie dann auch
aufjault) - sie spielt eher weniger und ist sonst ganz gechillt und träumt sich durch
den Tag ;) Wie kann ich ihr Vertrauen in meinen Freund stärken und den "Terror"
beenden?

Dankeschön schon im Voraus für eure Antworten!
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 11.05.2015
Hallo,
ich glaube, dass sowohl Ihre Hündin etwas unsicher im Umgang mit Ihrem neuen Partner ist, als vielleicht auch er im Umgang mit Ihrer Hündin.
Sieben Jahre sind für einen Husky noch kein Alter. Dennoch würde ich erst einmal vorschlagen, ruhige Spiele mit ihr zu spielen. Nasenarbeit eignet sich dafür hervorragend. Dies kann in Form von Suchspielen, Hütchenspielen, Fährtenarbeit oder Flächensuche sein. Erstens ist Nasenarbeit anstrengend, zweitens nicht körperlich. Warum verstecken Sie sich nicht mal im Wald und Ihr Partner darf Sie mit Ihrer Hündin zusammen suchen?
Sie beschreiben selbst, dass es nicht hilfreich ist, wenn Sie und Ihr Partner Ihre Hündin ausgiebig streicheln. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Hund und Mensch sich über ein Wiedersehen freuen und den sozialen Kontakt genießen. Aber nach einer Weile sollte erst einmal wieder Ruhe einkehren. Gehen Sie nicht auf ihre Aufforderungen ein, sondern entscheiden Sie, ob Sie und Ihr Partner mit dem Hund kuscheln, spazieren gehen oder spielen wollen. Das ständige Auffordern kann auch aus der Unsicherheit herauskommen. Geben Sie ihr die Sicherheit, indem Sie ihr klare Ansagen erteilen. Schicken Sie sie zum Beispiel auf ihre Decke. Sagen Sie ihr, dass alles in Ordnung ist, drehen Sie sich weg und beachten Sie sie nicht. Loben Sie sie fürs ruhig sein. Das gleiche gilt auch, wenn Sie Fußball schauen wollen oder Playstation spielen. Ich würde mich jedoch dazu nicht unbedingt auf den Boden setzen. Meistens ist es für die Hunde einfacher, wenn die Menschen auf der Couch oder einem Stuhl sitzen. Geben Sie Ihrem Alltag mit Ihrem neuem Partner eine Struktur und sie werden sehen, dass sich Ihre Hündin sicherlich schnell anpasst.

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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