Hund bellt plötzlich immer beim alleine bleiben

Allgemeines
Jani-ne schrieb am 29.01.2017
Meine Hündin ist sehr anhänglich,konnte aber auch immer gut alleine bleiben.Irgendwann hat sie angefangen zu bellen,wenn sie alleine war.Beim Tierarzt stellte sich raus,dass sie Wasser in der Lunge hat.Dagegen bekommt Zazou jetzt Tabletten.Allerdings stellte sich meine Nachbarin immer vor meine Wohnungstür,wenn Zazou gebellt hat und meinte sie so zu beruhigen.Seitdem bellt Zazou immer.Was kann ich tun?Zumal ich bald umziehe und Angst habe,dass Zazou dort erst recht immer bellt,wegen der neuen Umgebung.
2 Antworten
Marina Krieg | Hundetrainer/in
schrieb am 30.01.2017
Hallo,

Sie sollten das allein bleiben nochmal kleinschrittig von vorn aufbauen.
Außerdem lernen Hunde ortsgebunden. Das heißt, selbst wenn sie in der jetzigen Wohnung super allein bleiben könnte, müssen Sie es in der neuen Wohnung nochmals trainieren. Wenn sie es schon mal gelernt hat, dann vermutlich nicht mehr ganz so lange und nicht ganz so kleinschrittig.

Hunde sind sozial lebende Tiere, bei denen Alleinsein nicht zum Normalverhalten gehört. Dies sollte demnach gut gelernt werden und bedarf Training.
Während der Trainingsphasen sollte sichergestellt werden, dass der Hund nicht allein bleiben muss (Betreuung durch Familie, Freunde, Hundesitter etc.), damit das bisherige Training nicht umsonst ist oder sich die Angst verstärkt.
Zunächst entfernt man sich nur kurz (ein paar Sekunden) aus dem Zimmer und kommt kommentarlos wieder zurück. Wenn der Hund dabei entspannt liegen geblieben ist, kann die Zeit schrittweise verlängert bzw. auch mal die Tür kurz geschlossen werden.
Sollte der Hund dennoch einmal winseln etc., wartet man kurz, bis er ruhig ist und kommt erst dann wieder rein. Dieser Schritt war für den Hund doch wieder etwas zu groß und beim nächsten Mal geht man wieder einen Schritt zurück.
Keine Verabschiedungs- und Begrüßungsrituale durchführen, denn:
Beim Verabschieden kann sich die Stimmung des Menschen auf den Hund übertragen.
Bei einer überschwänglichen Begrüßung oder sogar Belohnung würde der Hund nur noch sehnsüchtiger auf die Rückkehr des Menschen warten und nicht entspannt schlafen.
das Gehen und Kommen soll für den Hund ganz normal werden.
Ankündiger für den Aufbruch müssen abgebaut werden. Das heißt, es soll unberechenbar für den Hund werden, wann man wirklich das Haus verlässt. Also zieht man sich die Schuhe und die Jacke an, zieht sie wieder aus und setzt sich zurück aufs Sofa. Ist der Hund dabei entspannt, nimmt man beim nächsten Mal noch den Schlüssel dazu in die Hand. Dies macht man mehrfach am Tag und geht dabei sehr kleinschrittig vor- immer nur so weit wie der Hund noch entspannt bleiben kann.
Beim nächsten Schritt kommt dann das Öffnen der Wohnungs-/Haustür dazu, diese wird gleich wieder geschlossen und man geht zurück.
Diese Trainingseinheiten sollten Sie mehrmals am Tag wiederholen und immer erst den nächsten Schritt angehen, wenn der Hund keinen Stress mehr hat.
Der Aufbau eines sogenannten Sicherheitssignals, wie z.B. einer Hundebox als Rückzugsort, ist sinnvoll. Eine Box (sofern sie positiv verknüpft und entsprechend trainiert wurde) ist für den Hund ein überschaubarer und geschützter Ort.
Während einer oben genannten Trainingssituation ist es auch möglich, dem Hund ein bestimmtes Signal (am besten ein optisches wie z.B. ein auf dem Boden ausgelegtes Handtuch oder eine Vase) zu geben, das für die Zukunft bedeutet: Wenn mein Mensch jetzt weg geht, kommt er wieder, bevor ich Stress habe.

Geruchströster wie z.B. ein vom Menschen getragenes Shirt oder ein Pheromonhalsband oder -spray (D.A.P.) können zur Unterstützung mit im Training benutzt werden und mit der Entspannung des Hundes verknüpft werden.
Auch ein gefüllter Kong® kann ein weiteres Hilfsmittel sein, da das Lutschen beruhigend wirkt. Doch auch dies sollte vor dem Training erst in der Anwesenheit des Menschen getestet werden.
Um dem Hund die eigene Abwesenheit noch etwas "schmackhafter" zu machen, kann man ihm den Kong kurz vorm Verlassen der Wohnung überlassen und bei der Rückkehr gleich wieder wegnehmen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn der Hund beim Verlassen der Wohnung bereits weitestgehend stressfrei ist, sonst ist die Angst zu groß, um fressen zu können.

Wie lang ein solches Training dauert, ist nicht absehbar. Faktoren dafür sind die Zeit und Konsequenz der Halter für das Training, die Lernerfahrungen und der Grad der Angst des Hundes.
Ein Training bei Trennungsanst ist eine langfristige Herausforderung, kurzfristig hilft da nur ein Hundesitter.

Im Zweifel fragen Sie einen Experten, unter http://www.hundeschulen.de/menschen-mit-hund/hundeschule-finden/hundeschulen-verzeichnis.html oder https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-umkreissuche finden Sie qualifizierte Hundetrainer und/oder Verhaltensberater, die mit Ihnen ein gezieltes Training durchführen können.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.

Viele Grüße
Marina von den Ostseepfoten
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Kim D.
schrieb am 06.12.2017
Hi ..

Ich habe seit 2 Monaten eine alternativ bulldogge ... er ist 1 Jahr alt .. und musste vor 2 wochen am Gelenk operiert werden ... ich hatte auch das Problem das er absolut nicht allein bleiben konnte .. er folgte mir auf schritt und tritt .. er jaulte sobald ich das Haus verließ sehr anstrengend auch wegen den Nachbarn ich war echt verzweifelt das war noch vor der op .. als er dann operiert wurde mussten wir ihn oft anleinen da er nur wenig Belastung haben durfte und niergens hoch springen ... und genau das war dann meine Rettung hört sich doof an aber .. er musste in Räumen bleiben auch wenn wir in einen anderen gingen , klar hat er getan wie verrückt und mein Herz hat das kaum ertragen , aber die Umstände waren nunmal da ..als das dann mal so ne Woche ging und er merkte das wir immer wieder kommen wurde er entspannter .. eine Box war bei ihm undenkbar da wurde er mir noch wilder !

Als wir ihn dann öfter wieder los machen Konnten und das Bein mehr belastbar war lag er in anderen räumen allein weil er seine ruhe wollte ich nahm auch öfters am Tag meine Jacke klimperte mit dem Schlüssel und ging ohne Grosse Worte und das tat ich 4 bis 5 mal am Tag und kam auch immer wieder rein keine begrüssen als ob es das normalste auf der Welt ist klar streicheln aber kein großes Tam tam... er durfte mir nicht mehr hinterher laufen wenn ich bspw. Beim aufräumen .. klar war er mal neugierig aber sonst wurde er viel entspannter ..

Ich hätte echt heulen können vor Freude.. weil diese ganzen Strapazen mit nicht allein lassen können .. dem Hund hinterher rennen das er nicht an der wunde rummacht und ihm doch zeigen müssen das er allein bleiben muss ist wirklich Wahnsinn gewesen.. er brauchte einfach das Vertrauen das wir immer wieder kommen und das er warten muss .. und das mach mal bei ner bulldogge ? .. daher ruhig bleiben auch wenn man so Mitleid hat aber es bringt nichts es wird erst lies entspannter wenn beide ruhig bleiben können

Also vielleicht hat meine Geschichte etwas geholfen
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