Junghund bellt alles an

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Rose 9. schrieb am 04.03.2025
Hallo, 

wir haben nun seit 8 Monaten einen kleinen Mischling (Nackthund/Chihuahua-Dackel) namens Iro. 
Wir haben ihn seitdem er 10 Wochen alt ist. Für uns ist er ein klassischer Angsthund, da er schon immer sehr ängstlich auf uns wirkte. Nichts desto trotz liebt er Menschen und wird gerne von ihnen gekuschelt. 
Allerdings haben wir seit Tag 1 ein Problem und zwar bellt er STÄNDIG. Wir leben in einer Erdgeschoss Wohnung und es ist egal, ob ein Auto vorbei fährt oder Menschen vorbei gehen. Mit ihm raus zu gehen und sich  z.B in den Park zu setzen ist undenkbar. Das macht unseren Alltag leider sehr schwierig. Er ist nicht zu kontrollieren. 
Was wir machen seitdem wir ihn haben ist: 
1. wenn er drinnen bellt, schicken wir ihn ins Körbchen. Mittlerweile haben wir auch eine Box. Doch selbst dort bellt er sich in Rage. Ansonsten ignorieren wir ihn im Körbchen und er darf erst raus, wenn er sich beruhigt hat.
2. wenn wir draußen an einer „gefahr“ vorbeigehen, hab ich die Leine kurz und führe ihn neben mir. Die Leine nehme ich kurz, bevor er die vermeintliche Gefahr wahrgenommen hat. Manchmal bringt es etwas, manchmal nicht. Ansonsten führe ich ihn einfach vorbei und reagieren auf sein bellen nicht. 

Die oben genannten Dinge machen wir schon seit 8 Monaten sehr konsequent. Sein bellen wird aber leider immer schlimmer. Das könnte natürlich auch an seiner Pubertät liegen. Mittlerweile bellt er auch, wenn ihm Dinge nicht gefallen oder er Aufmerksamkeit möchte. Und das obwohl wir ihm diese Aufmerksamkeit nie gegeben haben. Manchmal bellt er draußen, obwohl gar nichts da ist. Kein Geräusch, keine Menschenseele.  Wir sind sehr ratlos und wissen nicht weiter. Wir haben noch einen anderen Hund. Iro ist also der Zweithund. Unser 1. Hund ist ein kleiner Pomchi. Beides sind Rüden. Der 1. Hund wird in diesem Monat zwei Jahre alt. In seiner Pubertät hat er auch angefangen zu bellen. Das war aber nicht halb so schlimm wie bei unserem Iro und hat sich schnell klären können, indem wir wie oben beschrieben vorgegangen sind. Jeder Hund ist anders und vielleicht habt ihr noch eine Idee für uns. Ich bedanke mich im Voraus für eine Rückmeldung. 

Liebe Grüße 

Romina 
3 Antworten
Hallo Romina,

mit Sicherheit spielt bei Deinem Iro auch die Pubertät mit rein. Viele Hunde werden in dieser Zeit "nervöser" oder reagieren auf Reize, die eigentlich bekannt sind.
Hinzu kommt, dass in Deinem Iro zwei bellfreudige Rassen stecken (Chi und Dackel), was natürlich dazu führt, dass er "kommunikativer" ist und man das Verhalten nur bedingt trainieren kann - behalte das bitte im Hinterkopf.

Wenn Du schreibst, dass er bei jedem Reiz, den er draußen hört reagiert, frage ich mich, ob er überhaupt tagsüber ausreichend zur Ruhe kommt. In seinem Alter sollte Iro circa 18h ruhen. Schafft er das nicht, wird er überreizt und es entwickelt sich ein Teufelskreis (überreizt - bellt mehr - kommt nicht zur Ruhe - noch überreizter - noch mehr bellen usw …)

Was läuft denn für Iro draußen als "Gefahr"? Und nimmt er draußen Futter als Belohnung an oder ist er zu sehr gestresst?

Mag Iro körperliche Nähe und wäre es möglich, wenn er drinnen bellt, dass ihr ihn beruhigt, anstatt ihn alleine in seinem Körbchen bellen zu lassen? Bedeutet nicht, dass ihr permanent bei ihm seid, sondern eher, dass ihr im signalisiert, dass ihr da seid und er sich nicht kümmern muss…

Habt ihr auch schon an Hilfe von Trainer*innen vor Ort gedacht, die sich das mal anschauen?

Dank schon mal für die Rückmeldung,

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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Rose 9. | Fragesteller/in
schrieb am 06.03.2025
Liebe Stephanie, 

danke für deine schnelle Rückmeldung. 
Iro ist eigentlich ein sehr entspannter Hund (außer das bellen). Er kommt sehr gut zur Ruhe und schläft viel. Bei Geräuschen schreckt er zwar hoch, schläft dann aber auch direkt weiter. Gerade als Welpe hat er sehr viel geschlafen. Jetzt in der Pubertät gibt es immer mal wieder Phasen, wo er etwas agiler ist und weniger schläft, aber es ist meiner meinung nach immer noch genug.

Was bei ihm draußen als Gefahr gilt ist immer unterschiedlich. Manchmal sind es schon Menschen, manchmal Autos. Es ist aber auch abhängig davon, wie nah wir an unserem Zuhause sind und ob wir uns selbst bewegen oder irgendwo sitzen. Sind wir in Bewegung bellt er weniger, ich weiß leider nicht wovon er das abhängig macht, da gibt es kein bestimmtes Muster. Sitzen wir z.B. auf einer Bank und es gehen Menschen vorbei, bellt er wie verrückt. Dabei ist es egal ob die Menschen mit oder ohne Hund sind, oder ob sie mit einem Fahrrad unterwegs sind. Könnte das vielleicht auch einen territorialen Hintergrund haben? 

Iro nimmt Futter immer als Belohnung an, egal ob draußen oder drinnen. Er ist verrückt nach Essen. 

Wenn iro bellt, klappt er seine Ohren runter, zieht sein Schwanz ein und will sofort schutz bei einem von uns suchen (zu mindest drinnen. Draußen zeigt er ein anderes verhalten) Eine zeitlang habe ich das auch zugelassen, weil ich ihm Sicherheit vermitteln wollte und wie Sie schreiben ihn beruhigen wollte. Wir hatten aber das Gefühl, dass es dazu führt, dass er noch mehr bellt, daher haben wir damit recht schnell wieder aufgehört. 
Ihn zu beruhigen, wenn er im Körbchen bellt, habe ich noch nicht ausprobiert, weil ich dachte, dass Aufmerksamkeit belohnend für ihn sein könnte. 

Ja, wir haben auch schon an eine Hundetrainrerin vor Ort gedacht. Wenn nichts nützt, werden wir uns wohl dorthin wenden müssen. 

Liebe Grüße 

Romina Khan 
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Hallo Romina,

danke für die Rückmeldung.

Wenn sein Bellen draußen tatsächlich mehr wird, je näher ihr Eurem Zuhause seid, kann es wirklich territorial bedingt sein.

Die Körpersprache, die Du drinnen beschreibst, deutet allerdings eher auf Angst / Unsicherheit hin. Da das eine negative Emotion ist, kann diese nicht durch Zuspruch von Euch verstärkt oder "belohnt" werden. (Vergleichbar bei uns, wenn wir z.B. Angst vor dem Zahnarzt haben und uns jemand sagt, dass alles gut wird. Dann wird unsere Angst ja auch nicht mehr oder wir fühlen uns bestätigt. Viel eher wirkt es beruhigend.)

Dass er generell Futter annimmt, ist ein gutes Zeichen, da es bedeutet, dass er keinen zu hohen Stress hat :)

Wäre es möglich, dass ihr Euch draußen dennoch mal an eine Stelle setzt, von der aus ihr Menschen etc etwas aus der Ferne beobachten könntet?
Idealerweise trainierst Du vorab mit ihm Zuhause eine Decke als "Safe Space" bzw Ruheort. Diese Decke nimmst Du dann mit, wenn ihr Euch draußen hinsetzt. Das kann ihm helfen, besser zur Ruhe zu kommen.

Es wäre auch wirklich gut, wenn ihr Euch Hilfe vor Ort sucht, da das Thema schon sehr umfassend ist.

Bei Rückfragen gerne melden.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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