Was tun, wenn Hund panisch ist?

Welpenerziehung ❯ Angst
Carmen M. schrieb am 12.01.2022
Mein Hund läuft immer wieder in Kreisen um mich herum, wenn ihn was stresst. Es ist ein Tierschutzhund. Manchmal schafft er ein Alternativ Verhalten, sich Hinzusetzen. Er ist seit 10 Monaten bei mir. Es ist mal besser, mal schlechter, war auch schon mal fuer ein paar Wochen weg. So kann ich leider nur bedingt mit ihm trainieren. Er läuft natürlich mit Geschirr und nicht frei. Ob das jemals geht?... Wie haben schon viel erreicht, Vertrauen braucht ja Zeit, aber es wird immer besser, auch mit Rückschlägen immer wieder. Was hilft da am Besten?

Er hat auch Schwierigkeiten, nicht immer, aber immer wieder ins Haus durch die Tuer zu gehen. Bleibt stehen, braucht lange und schaut sich um, scannt nochmal alles ab. Es ist ein toller Hund. Freilauf und Hi de Begegnungen mache ich nicht. Da er sehr schreckhaft ist, könnte er weg laufen. Leider sind hier auch zu viele intolerante Hundebesitzer, die ihren Hund einfach gar nicht oder zu spaet rufen. Das Kreisdrehen ist ein Zwingerkoller, Deprivations Syndrom, Stress ohnehin, Uebergorderung und Reizueberflutung, überschüssige Energie? Es ist schwer, denn aufgrunddessen kann ich gar nicht weit mit ihm laufen, vor allen keine ungewohnten Wege, weil es sofort zu viel fuer ihn ist. Lgr Csrmen
1 Antwort
Guten Tag,
ich würde mit dem Tierarzt sprechen, ob ihm Adaptil helfen könnte. Wenn man ihn beruhigen könnte, wäre er vielleicht in der Lage, auf seine Umwelt entspannter zu reagieren.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Wenn Sie mit Geschirr führen, ist er stets vor Ihnen und muss mit allem selbst klarkommen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine zieht. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, nehmen Sie früher kurz, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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