Gemeinsam Aggressiv

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Ron J. schrieb am 27.12.2024
Hallo an die Trainer. Wir leben mit zwei Hunden in Ungarn. Depak ist ein 8 Jahre alter kanadischer Schäferhund und Lotte eine 3 Jahre alte Pyrenäenberghündin. Im Alltag und bei normalen Spaziergängen haben wir keine Probleme. Leinenführigkeit klappt gut, sie hören super und sind liebevoll erzogen. Jedoch haben wir das Problem, dass sie auf andere Hunde aggressiv reagieren. Depak hat in seinem Leben Begegnungen mit anderen Hunden nur als Gefahr, die man abwehren muss kennen gelernt. In Deutschland wurde er schon als Junghund von zwei Größeren gejagt und hier in Ungarn waren Begegnungen immer nur Angriffe oder Revierverteidigungen der anderen Hunde und somit für Ihn Situationen, in denen er sich oder uns verteidigte. Nun glaubte ich, ich könnte dem mit Einzeltraining bei kommen. Naja, Lotte ist allein der umgänglichste Hund überhaupt. Andere Hunde könne sich nähern und sie beachtet diese meist gar nicht. Depak reagiert vor allem auf frei laufende Hunde abwehrend, was ich allein mit ihm aber auch gut im Griff habe. Nur wenn sie zusammen sind, dann ticken 45 und 50kg aus wenn andere Hunde, vor allem frei laufende sich nähern. Depak ist der Boss, gibt ein Signal und Lotte und er drehen auf. Für dieses Thema suche ich Hilfe. Vielen Dank schon einmal für eine Antwort und einen schönen Abend. RJ
1 Antwort
Guten Tag, Ihre Hunde müssen viele eigene Entscheidungen treffen. Holen Sie sich das Vertrauen der Hunde zurück, dass Sie sie in jeder Situation beschützen können.

Ab sofort führen Sie: Der Hund ist HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Atmen Sie aus und gehen Sie mit dem Fuß, an dem Ihr Hund ist los. Wenn Ihr Arm nach vorne geht, haben sie verloren. Ihr Arm geht nicht VOR die Jeansnaht. Zupfen Sie : Annehmen, lockerlassen, annehmen, lockerlassen Ihr Arm geht gerade nach hinten. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen von uns wegzuziehen und alles wegzubellen, wenn sie VOR uns laufen. Noch trauen uns die Hunde nicht zu, dass wir alles für sie regeln.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Drehen Sie früher um, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Viele Grüße Inge Büttner-Vogt www.hundimedia.de
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