Hündin sehr unsicher und pöbelt andere Hunde an

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Steffi S. schrieb am 29.03.2019
Guten Tag,

wir haben eine kastrierte Hündin aus Rumänien, Sie ist jetzt 2 Jahre alt, wir haben Sie mit 5 Monaten bekommen. Sie ist von Anfang an ein sehr unsicherer Hund gewesen, hat bis heute vor Fremden Angst und bellt Leute erstmal an, die zu Besuch kommen. Wir schicken Sie dann konsequent ins Körbchen, dann klappt es ganz gut und nach ein paar Minuten fordert sie dann schüchtern Streicheleinheiten ein.

Draußen haben wir oft das Problem, daß sie andere Hunde, die sie nicht kennt, verbellt, alle Haare stehen hoch und sie läßt sich kaum beruhigen. An anderen Tagen ist sie die Ruhe selbst und reagiert noch nicht mal, wenn der andere Hund anfängt zu bellen.

Grundsätzlich denke ich, ist es mit Ihrer Unsicherheit begründet und wir bieten ihr in ihren Augen nicht genügend Schutz ... was können wir konkret machen um Ihr Selbstvertrauen uns gegenüber zu stärken?

Vielen Dank :-)
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 29.03.2019
Hallo Steffi,
wenn ein Hund, vor allem ein ängstlicher, was einfordert (auch, wenn das noch so schüchtern ist), ist schlecht. Solch ein Hund trainiert Menschen erfolgreich, wie soll er da Vertrauen bekommen? Vor allem, wenn Sie die Hündin vorher in ihr Körbchen geschickt haben. Wenn sie dann das Körbchen von sich aus verlässt und dann noch Streicheleinheiten einfordert, hat das nichts mit Konsequenz zu tun. Genau das braucht die Hündin aber dringend.
Ähnlich ist das Verhalten draußen. Sie schreiben, dass Sie der Hündin in deren Augen nicht genügend Schutz bieten. Da ich das aus der Entfernung nicht beurteilen kann, rate ich mal einfach, dass das wirklich der Grund ist. Meist ist das Problem die fehlende Leinenführigkeit. Wie der Name schon sagt, soll der Hund dabei geführt werden. Ist das nicht der Fall, der Hund geht vor, zieht evtl. sogar an der Leine, führt er. Für Ihre ängstliche Hündin ist das Stress pur.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihre Hündin nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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