Was kann ich tun mein Hund wird immer aggressiver?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Nicole G. schrieb am 30.07.2024
Hallo , wir haben seit fast 3 Jahre zwei Rüden Wody ist 4 Jahre und Eneck 3 Jahre alt.Wir haben vorher in einem Haus gelebt sind aber seit Anfang April nach Frankreich auf einen 4000m2 großen Grundstück gezogen leben jetzt in einer Gemeinschaft und Schlafen in (mein Mann , Kind , die zwei Hunde und ich ) einen großen Zelt . Meine Freundin mit der wir das Grundstück teilen hat ein Kastrierten Hund. Bis vor 4 Wochen war alles gut außer das unser Eneck anfing viel zu bellen dann waren wir ein Tag dabei das Auto zu beladen die Hunde ohne Leine kurz auf der Straße ein Radfahrer kommt auf uns zu gefahren und Eneck greift an . Zum Glück ist nicht viel passiert. 1 Woche später fängt es an das Woody und Eneck sich bekämpfen es ist auch Blut geflossen. Jetzt halten wir sie getrennt 1 Hund schläft bei mir der andere bei meinen Mann. Eneck haben wir vor 3 Wochen Kastrieren lassen weil er später kam als Woody und die Rangordnung klar war. Bis her bessert sich gar nix . Wir haben versucht mit 5 m Abstand gassi zu gehen . Eneck zum Glück mit Maulkorb, er ist wieder aggressiv geworden als ich ihn zurückziehen wollte hat er mich angegriffen. Und jetzt vor 2 Tagen bin ich wieder allein mit Eneck unterwegs liege auf eine Decke da möchte ein Spaziergänge an mir vorbei und auch diesen wollte Eneck angreifen. Ich weiß nicht mehr weiter bin schon dabei ein neues Zuhause für ihn zu suchen und dabei möchte ich ihn aber gern behalten. Eneck habe ich mit 5 Monate aus ein Tierheim (Griechenland) bekommen man sagte mir das wahrscheinlich ein Hütehund mit drin steckt ich bin der Meinung, das ein Griechischer Schäferhund mit drin ist. Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen ! Vielen dank 🙏 
1 Antwort
Guten Tag,
eine Kastration greift erst nach ca. 2 - 3 Monaten, jetzt ist er noch voller Hormone.

Sehr bedenklich und gefährlich ist, dass er Sie angreift. Es ist meiner Ansicht nach kein erzieherisches Problem, sondern eine Charakterveränderung, die mit den neuen Lebensumständen zu tun haben könnten. Hunde hassen Veränderungen, schon ein neues Möbelstück kann sie stark verunsichern. Eine sehr langsame Anpassung war nicht möglich, wie ich es verstehe. Ihr Hund reagiert mit Aggression, andere mit Depression. Was kann ich Ihnen raten? Da er Sie nicht ernst nimmt, also auch Sie angreift, müssten Sie sehr sehr konsequent und bestimmt ein Anti Agressionstraining mit ihm machen. Konsequent bei Fuß gehen, Handwechsel, wenn jemand kommt, Richtungswechsel. Er darf nicht mehr VOR Ihnen gehen dürfen.
DAs Blöde ist, dass Sie Angst vor Ihrem Hund haben könnten, dann haben Sie verloren und Sie sollten sich überlegen, ihn abzugeben. Wenn Sie sehr konsequent sein können, versuchen Sie es.

Hier noch einmal en paar Anregungen zum Führen...
Ab sofort führen Sie: Der Hund Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Atmen Sie aus und gehen Sie mit dem Fuß, an dem Ihr Hund ist los. Wenn Ihr Arm nach vorne geht, haben sie verloren. Zupfen Sie : Annehmen, lockerlassen, annehmen, lockerlassen Ihr Arm geht gerade nach hinten. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen von uns wegzuziehen und alles wegzubellen, wenn sie VOR uns laufen. Noch trauen uns die Hunde nicht zu, dass wir alles für sie regeln.
geht bei allen Begegnungen an der kurzen Leine HINTER
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Viele Grüße Inge Büttner-Vogt www.hundimedia.de
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen
Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Hallo, Ich habe folgendes Problem: Meine 3 jährige Mops- Franz. Bulldogge Mix wird immer aggressiver gegenüber anderen...